ENTOPHYTE – end of societys sanity (Re-Release)

Viele Metaller stehen weniger auf Prog, weil sie dort den Arschtritt vermissen. Dennoch kann diese metallische Spielart Bands vorweisen, die definitiv welchen haben und darüber hinaus schon an der Grenze zu extremen Genres kratzen. Ganz sicher gehören Entophyte aus Bochum dazu, bei denen sogar noch ganz sicher der Oldschoolfaktor zählt, allein schon vom Sound her. Denn der progressiv thrashende Vierer stammt mitsamt dieses Materials nämlich aus der damaligen Zeit. Was man auch an der vor dreißig Jahren angesagten Produktion erkennt: blecherner Hall bei wuchtigem Bass. Die Members können Referenzen von Dorian Gray und Javelin vorweisen, die Ende der Achtziger / Anfang der Neunziger im ostwärtigen Ruhrpott ziemlich aktiv waren. Das war auch so die Zeit, als Bands wie Queensryche, Crimson Glory und Lethal sehr erfolgreich waren, was man auch auf diesem Album an entsprechenden Screams wahrnimmt. Man hat einiges an Ideen, es wird sehr tight gespielt und man darf behaupten, die Truppe ist fit an ihren Instrumenten. Einziger Schwachpunkt im Gesamtgefüge sind die Vocals. Das liegt nicht an der hellen Stimme oder an den fehlenden Gesangskünsten von Shouter und Bassist Harry (R.i.P.), sondern einfach bloß am krassen Gegensatz. Solch unverzerrt entspannte Stimmungen wie in “Random Victims (Potential Killers)” kommen vor, werden aber nicht zur Regel. Sonst ist hohes Tempo gesetzt, ebenso wie Breaks und Tempowechsel. Am liebsten wird herrliches Gehacke gebracht. Die Scheibe ruhte seit Erstveröffentlichung 1992 und darf sich nun auf eine erneute Herausgebung freuen.

Wertung: 7/10
Autor: Joxe Schaefer