ERA CAPRICORN – i wander alone

Hier haben sich zwei Musiker zusammengetan und einen großen Batzen Musik erschaffen. Das Intro ist für drei Minuten schon ziemlich lang, die anderen Tracks  messen sieben Minuten und mehr. Das was sie ziemlich treffend dunkel, atmosphärisch und melodisch nennen, zieht sich mit knackiger Härte von doomig bis verträumt deutlich über eine Stunde. Dabei macht sich Alex um den Bass und alle Gitarren her, während sich Marina für alle Tasteninstrumente zuständig sieht. Um die Drums wird sich wohl etwas Programmiertes gekümmert haben. Das verschmilzt weitestgehend gut ineinander, allerdings können lautere Tasten etwas aufgesetzt wirken. “Remember My Name” wurde durch wuchtigere, zusätzliche Drums unterlegt, sonst erscheint “I Wander Alone” schon recht gleichmäßig. Die beiden Essener bleiben in ihren kreativen Schöpfungen immer nachvollziehbar, setzen im dynamischen Auf und Ab auf viele Wiederholungen und sind geprägt von einer starken Last aus den Neunzigern, als melancholische Harmonien, gerne durch ein Piano gespielt, im Metal Einzug hielten. Damals kamen noch Vocals dazu, meist weibliche Glockenstimmen, die sich gerne im Kontrast zu Growls präsentierten. Era Capricorn kommen gänzlich ohne Vocals aus. Da kann man bei sitzen bleiben, die Zielgruppe wird tief hinein tauchen.

Wertung: 7/10
Autor: Joxe Schaefer