EREMIT – carrier of weight

Von allen Bands auf diesem Planeten, die sich den Namen Eremit gaben, sind dies hier die Slowburner aus deutschen Landen, die mit “Carrier Of Weight” zum ersten Mal auf sich aufmerksam machen. Bei Instagram als Duo vorgestellt, präsentieren sie sich auf dem mitgelieferten Promofoto als Dreier. Als Trio stellt sich auch das Bündel der Songs auf diesem Album vor, jeder einzelne ein Monolith von mindestens elf Minuten. Synthies werden lauter, eine Gitarre wird lauter. Allmählich. Zeit genug haben sie, denn der Opener “Dry Land” läuft lockere dreiundzwanzig Minuten. Und das Ding basiert auf einem einzigen Riff. Dafür geht “Froth Of Backoning” sofort mit den ersten Takten in den Nacken. Zunächst im Marschiertempo, bis auch hier die fuzzy Riffwalze gemächlich alles in die Breite drückt. Zur zweiten Hälfte der Platte, der letzten halben Stunde namens “Cocoon Of Soul”, taucht mal eine Orgel auf, sonst halten sich Tasteninstrumente schön zurück. Eremit können jederzeit von seicht bis Wutausbruch alles, zum Schluss grenzen beide Extreme sogar nahtlos aneinander. Für die optische Umsetzung des Soundbergs der Osnabrücker hat sich Mariusz Lewandowski beschäftigt, der bereits für Shrine Of The Serpent und Bell Witch beeindruckende Artworks geschaffen hat. Allerdings knallt das Cover mehr als die Musik.

Wertung: 7,5/10
Autor: Joxe Schaefer