EXHORDER – defectum omnium

Nach Ihrer „kleinen“ 27jährigen Pause haben Exhorder 2019 mit ihrem Langspieler „Mourn The Southern Skies“ ihr Comeback gefeiert. Nun steht mit „Defectum Omnium“ die nächste Scheibe in den Startlöchern, welche wie auch der Vorgänger über Nuclear Blast erscheinen wird. Gespannt sein darf man, wie die metallische Gemeinde die neuen Tracks bewertet. Im Gegensatz zu „Mourn…“ besinnt sich die Band wieder mehr auf ihre Wurzeln. Eine gepflegte Mischung aus Punk und Thrash ist halt unschlagbar. Natürlich wird es wieder genug Leute geben, die Black Label Society (gerade beim Titelsong), Megadeth, Kreator, Slayer und sonstige Szenegrößen raushören. Das ist auch richtig. Ist ja heutzutage auch bei fast jedem Album möglich. Aber Exhorder schaffen es doch, ihren ganz eigenen Spirit einzubringen. Und das ziemlich gelungen, denke ich. Textlich sind die Songs laut Frontmann Kyle Thomas den heutigen Problemen angepasst. So jedenfalls gibt er es kund: „The world is a dumpster fire, and we are all complicit.“ berichtet er. „People have been talking about, …viruses killing us off, blah-blah, blah…, when in actuality WE are the Virus to Earth. Mother Nature is simply trying to shake off the fleas, and her „viruses“ are the antibodies combating US. Earth will survive, and we will join the dinosaurs, wooly mammoths, and saber-toothed tigers soon enough in her history.“

Auf jeden Fall ist „Defectum Omnium“ eine Platte, die ein breites Publikum ansprechen dürfte. Donnernde Dampframmen wie z. B. „Wrath Of Prophecies“ und „Taken By Flames“, düstere Doom-Klänge werden durch „The Tale Of Unsound Minds“ und „Defectum Omnium/Stolen Hope“ zelebriert und natürlich wird auch der typische New Orleans Sound, den die Band geprägt hat, mit Songs wie „Year Of The Goat“, „Under The Gaslight“ und „Three Stages Of Thruth/Lacing The Well“ nicht vergessen. Wie ihr seht, ist Exhorder sich auch nach der langen Abstinenz treu geblieben und lässt sich ungern in ein bestimmtes Genre drängen. Ich denke, wir haben hier eine interessante Scheibe, die man sich durchaus ins Plattenregal stellen kann. Ich zumindest werde das. Meine einzige Hoffnung und Bitte ist, dass sich Blast mal etwas zurückhalten und die Scheibe nicht wieder in vier Boxen, acht Singles, fünf Pictures und gefühlt zehn LP-Versionen veröffentlichen. Cheers!

Wertung: 7,5/10
Autor: Hessie James