EXNUN – nutshell studies of unexplained death

Ganz schön viel Lärm von diesem Quartett. Exnun hauen ihr zweites Album raus und erfreuen uns mit fettem HM-2 Gemahle und verwenden dabei gerne Doppelfüße. In den neun Tracks sind Strukturen erkennbar, aber weit weg von Normen oder Vers-Chorus-Schablonen. Dafür kommen Riffs mit Halbtonschritten und raunzige Growls reichen bis zu bösem Gebell und Gebrüll. Energie ist also genug da. Auch die Leads wollen nicht wirklich harmonieren und senden gern schräge Störmeldungen hindurch. In „Orally Shed Ectoplasm“ könnte man schon fast denken, es würde rocken, doch es bleibt bloß ein kurzer Bangpart. Mit der Produktion kann man zufrieden sein, nur bei den Bassdrums klackert es platt und die Snare pocht hohl. Die Jungs aus Istanbul bringen kurz vor Schluss sogar noch etwas Unverzerrtes zum Krachbolzen „Vanilya Kanibal“, das die Angelegenheit nur bunter macht. Dennoch interessanter Kram, durchschlagkräftig und brutal, aber irgendwie auch ne Spur zu modern.

Wertung: 7/10
Autor: Joxe Schaefer