EXORDIUM MORS – as legends fade and gods die

Die Fans mussten lange auf ein neues Album von dem Fünfer aus Neuseeland warten, denn der grandiose Vorgänger „The Apotheosis Of Death“ stammt noch aus 2014. Natürlich gibt es wieder Chaos, wie in sieben Tracks Death mit Thrash und etwas Black verbunden wird. Und das geht auch schon gut los.

Snareschüsse, Becken klingeln, und dann schließt der Opener „I Saw Oblivion“ mit einem sehr geilen Speedschub ab. Das nachfolgende „A Pyrrhic Sacrament“ bleibt gleich in dem Tempo, beruft sich dabei noch auf einige Rhythmuswechsel, dein Gehirn zu beschäftigen. Im achtminütigen „Flesh Of The Heathen“ werden Vocals von klaren Stimmen bis besonders keifig eingesetzt. Leads sorgen für Wiedererkennung, ebenso wie ein intensives Solo. „Surrounded By Serpents“ wird mit attackierenden Leads kompakter geprügelt, bis deftige Windgeräusche und melancholischere Mollklänge „Crown Of Dust“ einläuten, das schnell zum zermarternden Hochgeschwindigkeitsklopper wird. Und weil sich die Vocals bislang bei tief und unclean eingependelt haben, überrascht ein heller Schrei. Danach geht es in „Torn Asunder“ gleich und direkt zur Sache, markante Leadfolgen sind das Aushängeschild für den Mitreißer. Kein Stück finden die bislang beschriebenen Attribute in den finalen acht Minuten vom etwas straighteren „Triumphator“ einen Einbruch, sondern unterstreichen einfach eingänglich ihren 2022er Sound auf einem Niveau. Der Titel dieser Scheibe spricht den Ausklang.

Das Ursprüngliche und Ungestüme, welches ihr 2014er Album ausmachte, ist in dem Maße nicht mehr vorhanden. Dafür könnte die neuseeländische Einheit mit ihrer heutigen Stilauslegung neue Freunde gewinnen. Man ist bei gewohnten Härtegraden flexibler geworden, und trotzdem wissen Fans der Band nur zu genau, was sie nach langer Durststrecke jetzt wieder bekommen. Deswegen läuft die Scheibe gleich noch einmal durch, auch wenn sich der Vorgänger irgendwie noch geiler angefühlt hat. Das gehört sofort ausgecheckt. Nach dem Flüstern des Albumtitels wird es nicht für lange still …

Wertung: 8/10
Autor: Joxe Schaefer