FLAGELADÖR – predilecao pelo macabro

Amtlich ‘n paar aufs Maul? Flageladör aus Brasilien stehen bereit, dir amtlich die Fresse zu polieren. Ungestüm und vorantreibend wird temporeicher Speed Metal zelebriert, mit sackweise coolen Riffs und viel Attitüde. Das funktioniert auch mit in einer Tonlage geraunzten Vocals und einer sympathischen Undergroundproduktion, falls Powermetaller da etwas mit anfangen können, oder diejenigen, die bei der neuen Striker keine Fragezeichen im Gesicht haben. Kapuzenmann Armando Exekutor und seine Mannen, allesamt sehr umtriebig in ihrer lokalen Szene, können mit ihren auf’s Wesentliche reduzierten Ideen ein Maximum bei den Hörerschaften erreichen. Die Soloarbeiten stechen nicht nur durch den Mix etwas weiter heraus, sondern auch durch ihre hohe Qualität. Das ist hier nämlich alles erstklassiges Heavy Metal Handwerk, falls das noch nicht erwähnt wurde. Unbedingter Anspieltipp ist das fast zwölfminütige Titelstück, das einfach alles kann, immer wieder neue Ideen rauswirft und damit zurecht das Albumbanner schwenken darf. Außerdem ist das Teil dafür mitverantwortlich, dass der Hörer den Eindruck gewinnt, dass die Scheibe bis zum Schluss immer besser wird. Und deswegen hier noch einmal ganz deutlich: wer sich Heavy Metal schimpft und mit “Predilecao Pelo Macabro” nicht klarkommt, der hat nicht verstanden, worum es eigentlich geht. Wer nun Bock hat, dieses Material anzutesten, und das sollten besser nicht zu wenige sein, der darf nicht zu sehr aufs Coverartwork achten. Dass die Lyrics in der Heimatsprache kommen, ist nämlich auch völlig egal. Mindestens so schnuppe wie es bei den Chilenen Acero Letal auch schon immer war. Schreit es heraus, denn diese Scheibe darf nicht unerwähnt bleiben!

Wertung: 8/10
Autor: Joxe Schaefer