FLAMES OF GENESIS – a bridge to further realms

Rauschen. Noch ein Rauschen dazu, das Erste übertönend. Dann noch mehr Rauschen, als ob man bedrohlich die dunklen Tiefen des Universums beschreiben möchte. Es wird allmählich immer lauter. “Entering The Breathing Spaces Between Worlds” heißt dieses bedeutungsschwangere Intro über sechs Minuten. Danach sollte man noch über eine Stunde Zeit für sechs weitere Songs haben, die alle um die zehn Minuten lang sind, ineinander übergehen und mit “Visions Of Fluid Dimensions” ihren Start nehmen. Wir befinden uns also tatsächlich zeitlos im All, wir sind allein, es ist kalt und es besteht keine Hoffnung. In verschieden langen Abständen schweifen Synthieklänge ein und wieder aus, mit ansteigenden Lautstärken deutlicher werdend, als wollten sie spannende Science Fiction Filmszenen untermalen. Für die vorgegebene Bezeichnung Prog ist das alles schon zu weit entfernt, hier ist mehr das Vorstellungsvermögen des Konsumenten gefragt. Flames Of Genesis lassen den Hörer mit “A Bridge To Further Realms” unter Angabe des vorangestellten Untertitels “Interstellar Transmigration Part 1” auf eine soundtrackmäßige Reise gehen, dessen Ende und Ausgang ungewiss bleibt. Wer sich hinter dem Namen verbirgt und wo man beheimatet ist, wird verschwiegen; es soll die Tonkunst im Vordergrund stehen. Das ist anspruchsvolle Musik für Ambientfreunde, die fernab von Gitarren und Drums open-minded genug sind, in den Soundscapes eine Geschichte deuten zu können. Möge die Reise beginnen!

Wertung: 7/10
Autor: Joxe Schaefer