Forge Fire Death Metal Night XIII
Recklinghausen, Altstadtschmiede, 22.02.2025
Es sollen tatsächlich schon zwölf Forge Fire Veranstaltungen der Vergangenheit angehören. Heute schlägt es dreizehn und eine weitere Auflage der Death Metal Zusammenkunft steht in den Startlöchern. Sehr schön, hier in Recklinghausen die bavarischen Oldschooler von Aimless Death im Billing zu sehen. Die Jungs hatten sechs Stunden Anfahrt und wer sie bislang noch nicht auf der Uhr hatte, dem sei deren grad erschienenes Debütalbum „Mountains Of Madness“ dringendst empfohlen. Weil jedoch die Gitarristen erkrankt zu Hause blieben, müssen wir uns mit Personalverschiebungen und einen Gastgitarristen arrangieren, der sich das Material in zwei Tagen draufschaffte. Nach dem langen Klavierintro vom Band kommt die Gewalt des Albums aber rüber, mit schwergewichtigen Growls und fein knallenden Drums. Der Raum vor der Bühne füllt sich zu „We Will Kill You“ und der Laden wippt bis zum schleppend losriffenden Finaltrack „The Aeternal Wormgod“ mit. Schade mit dem temporären Besetzungsproblem, aber die Kulmbacher kamen trotzdem sehr gut an. „Danke und noch einen schönen Abend!“ wird uns nach sechsunddreißig Minuten gewünscht. Vielen Dank, den werden wir haben, auch wenn das Vinyl vom Album noch nicht abgreifbar ist. (Joxe Schaefer)
Bei den brutalen Deathern von Suffocate Bastard ist noch immer das zwei Jahre alte Album „Devouring The Void“ aktuell. Die Mannen kommen aus dem Proberaum im Scherlebeck Bunker, und wie damals kracht es auch heute amtlich. Wir bemerken eine progressivere und auch brutalere Spur als bei der Band zuvor. Eine volle Hütte mit gut einhundert Leuten wird Zeuge von derbem Gehacke mit Mitmoshfaktor. Im krassen Gegensatz zu den pigmäßigen Vocals bringt ihr Shouter sehr relaxte Ansagen, die dagegen eher valiumbehandelt erscheinen. Musikalisch
ballert sich das Quartett durch viele Rhythmuswechsel, zu der die gutgelaunte Menge permanent in Bewegung bleibt. Nach siebenunddreißig Minuten werden Rufe nach Zugabe immer lauter, aber leider wird kein Song mehr nachgeliefert. Na gut, dann ist das wohl so. Mal sehen, was uns die nächste Band beschert. (Joxe Schaefer)
Painful aus Baden Württemberg sind bereits seit 21 Jahren aktiv und spielen heute als dritte von vier Bands. Die Band besteht aktuell aus dem Bassisten Axx, dem Gitarristen Farax und der Sängerin Latura. Vom Band laufen orchestrale Keyboardparts sowie seit letztem Jahr auch das Schlagzeug. Bereits im Intro wird deutlich, dass sich Painful dem symphonischen Black Metal verschrieben haben und kein Song der Band ohne massiven Keyboardklangteppich auskommt. Vor der Bühne ist deutlich weniger los als bei den beiden ersten Bands, davon lassen sich Painful jedoch nicht beeindrucken und liefern ein tightes Set ab. Sängerin Latura hat die Posen der Großen drauf und interagiert während und zwischen den Songs viel mit dem anwesenden Publikum, welches sich auf das „Lasst eure Metalhörner sehen“-Spielchen gerne einlässt. Alles in allem macht der Auftritt von Painful Spaß. Leider hört sich das programmierte Schlagzeug in meinen Ohren zu sehr nach elektronischer Musik an. (Matze Fittkau)
Okay, schalten wir wieder um auf Death Metal und beginnen mit etwas Verwunderung. Da haste nämlich daheim eine komplette Discographie des heutigen Headliners im Regal stehen, die Band aber zuletzt vor dreizehn Jahren live gesehen. Da stimmt doch irgendwas nicht. Na ja, aber immerhin haben wir Drummer Toni vor kurzem grad noch mit Sodom in Oberhausen live gesehen. Aber wie eingangs erwähnt, gongt es ja heute genauso oft und es knallt sofort los. Offensichtlich haben viele andere auch Bock auf Sabiendas, denn der Raum wird jetzt wieder gut voll. Recklinghausen sei gemäß Soul Grinder Shirt Träger und Shouter Jan schon Metal, auch wenn es keiner glaube. Na gut, tatsächlich haben wir von hiesigen Bühnen selten mal etwas wie „Scream For Me Recklinghausen“ gehört, das stimmt schon. Er nutzt die ganze Breite der Bühne, auch als das neue Stück „Puppeteer Of Doom“ gezockt wird. Später mit „De Morte Indignorum“ kommt noch ein neues Stück vom bald erscheinenden neuen Album. Im Herbst soll das soweit sein, bis dahin müssen wir wohl noch warten. Sehr viel Action wird auch in „Human Centipede“ verzeichnet, und spätestens jetzt taut alles so langsam auf. Der richtige Zeitpunkt, jetzt den Scherz zu bringen, eine Ballade anzusagen, aber „Divine Manhunt“ stellt sich natürlich als das komplette Gegenteil heraus, und der Gitarrist lässt sich seine Pulle durch jemanden im Publikum öffnen. Die ganze Angelegenheit offenbart sich als amtlicher Abriss, dass Rufe nach Zugabe die logische Konsequenz sind. Das dauert etwas, dann aber kommt die Band doch zurück, noch einmal mit dem neuen „Puppeteer Of Doom“. Nach 81 Minuten können wir dann alle zufrieden sein. Coole Sache, dem dreizehnten Forge Fire beigewohnt zu haben und wir sind gespannt, wer noch für das vierzehnte angesagt wird! (Joxe Schaefer).
Autoren: Matze Fittkau, Joxe Schaefer
Pics: Joxe Schaefer