FORGED IN BLACK – descent of the serpent

Das ist nun nach ihrem selbstbetitelten Debüt aus 2013 ihr zweites Album, davor haben sie unter dem Banner Merciless Fail nur eine EP veröffentlicht. Diese Band aus Essex liefert jetzt neun spannende Tracks. Erstmal aus der Sicht des Metallers, der allein schon deswegen genauer hinhört, weil er ständig auf der Suche nach der passenden Stilistik ist. Und auf der anderen Seite aus Sicht des Konsumenten, der immer wieder bei unbedingten Parts auflauscht. Aber was ist das jetzt, das uns die Briten hier auftischen, Fleisch oder Fisch? Auf jeden Fall schon mal sehr lecker.

Weil der Härtegrad der Riffgitarre stimmt, tippt man auf Neunziger Thrash Metal mit einer powermetallischen Stimme. Oder ist es umgekehrt, Powermetal mit Thrashanleihen? Dazu kommt noch etwas Progressives, Ideenreichtum wie knackige Slowparts, die in diesem absolut klaren Sound an Sanctuary erinnern. Es bleibt auf jeden Fall sehr interessant. Zu großen Teilen mitverantwortlich für verschiedene Stimmungslagen muss Shouter Chris Storozynski genannt werden, der mit seiner kräftigen Glattstimme nicht nur für die genannten Stilistiken gleichermaßen prädestiniert ist und hohe Screams setzt, sondern auch gut vorstellbar zu den größeren Namen aufschließen kann. Trotz aller Farbgebung überrascht tatsächlich noch zu “Palm Of Silver” eine Hammond, die geilen Doppelläufigen im Finale eher weniger.

Schlussendlich neigt sich die Benotung dieser achtundvierzig Minuten zu einer felsfundierten Acht, was allerdings nur auf die Songs bezogen ist. Weil diese Scheibe jedoch ein absoluter Grower ist und weil wir von der Band allein schon vom songwriterischen Potential noch mehr erwarten dürfen, schon der Schritt von ihrer 2016er EP “Fear Reflecting Fear” zu diesem Album ist ein riesiger, klingt das mit einem halben Punkt oben drauf etwas hoffnungsvoller. Mögen Forged In Black ihren Weg gehen …

Wertung: 8,5/10
Autor: Joxe Schaefer