FORMALIST – we inherit a world at the seams

Drei Songs in einer Gesamtlänge von einer Dreiviertelstunde stellen dieses Album. Solch epischen Formate sind gerne der Rahmen für ernstere Musik, in diesem Falle handelt es sich um Doom, Drone und Sludge. Also bleibt es zähflüssig, ungehobelt und krachig, was uns die Italiener Formalist, gerne mit dem dänischen ‚ø‘ geschrieben, hier auftischen. Während auf der einen Seite die Gitarre für quere Töne und Lärmstrecken zuständig ist, werden auf der anderen Seite synthetische Störgeräusche mit eingearbeitet. Der Übergang von „Warfare“ und „Monuments“ wurde eher ruhig gehalten, eine Lautsprecherstimme begleitet die musikalische Steigerung. Das ist ebenso wie beim Abschlusstrack „Selfish“, denn es wird in den ersten Minuten auf die Begleitung des gesprochenen Wortes gesetzt. Dunkel bleibt es, lärmig laut wird es nicht immer für sicher. „We Inherit A World At The Seams“ wurde sicher nicht für den Zwischendurchkonsum erschaffen, oder für den beiläufigen Genuss, sondern ein ernsteres Befassen mit den drei Viertelstunden sollte so vorbereitet werden, dass die Zeremonie störungsfrei bleibt. Sehr geil auch die rückkopplungsdominierte Lärmorgie ganz am Schluss. Wenn man auch das Artwork nicht ganz ohne findet, möge der Interessent sich doch mal die Mucke zu Gemüte führen, da kann ein ganz anderer Eindruck entstehen.

Wertung: 7,5/10
Autor: Joxe Schaefer