FRANTIC AMBER – bellatrix

Für das zweite Album der Stockholmerinnen wird das Schwert gezogen, dann donnert’s mit “Scorched Earth” trocken los. Die Doublebass rult ebenso wie hölzernes Geknüppel. Eine totales Sepultura Worship gibt es nicht, das verhindert schon eine ziemlich zeitgemäße Produktion, aber etwas Dschungel ist schon drin. Einen modernen Einschlag können die Mädels mit Quotenmann an den Drums auch 2019 nicht verleugnen, so besitzt beispielsweise das rhythmisch groovende “Lagertha” Synthies im Back und einen Bass im Slowpart. Außerdem schwebt irgendwie immer wieder ein Touch von Fernost im Sound mit. Man höre mal die Gesänge im Back von “Khutulun” oder die Streicher zum Abschlussbollwerk “The Black Knight”. Einige der neun Tracks beginnen gerne akustisch oder mit Synthierauschen, doch die notwendige Gewalt kommt schon, wenn auch nicht immer mit kompletter Durchschlagskraft. Adäquat dazu die Growls von Elizabeth, die mit Gitarristin Mio am längsten in dem Quintett mit zwei Gitarren dabei ist. Weil aber alles recht fein gemacht und man hörbar weiter zusammengewachsen ist, darf dieses Album jedem scheuklappenlosen Extremisten empfohlen werden, sofern er mit den Anspieltipps “The Ghost That Kills”, natürlich dem Finale “The Black Knight” und dem recht nüchternen Coverartwork klarkommt. Mal sehen, was Frantic Amber live können, wenn sie mal zu uns kommen.

Wertung: 7/10
Autor: Joxe Schaefer