FRIGHTFUL – spectral creator

Wenn bei diesen mit einem Album debütierenden Polen Death und Thrash zur Stilbeschreibung fallen, darf gerne noch das Wörtchen ‚Speed‘ fallen. Mit „Astral Freeze“ als Opener rast das Album los wie geölt und es sieht so aus, als wolle es niemals Verzögern. Auf jeden Fall wird hier die geschmackssichere Oldschoolfraktion bedient, mit Sinn für Ursprungsästhetik und dem kreisenden Holzhammer. Die vier Jungs bauen immer wieder coole Leads ein, an dieser Stelle darf auch das Fingerbrechsolo „Those Who Burns For Might“ erwähnt werden. Erst zu den akustischen Klängen im Start vom Instrumental „Breaking The Twilight“ an Trackposition fünf wird die Schiene des hohen Tempos mal kurz gebrochen, und letztmalig im versöhnlichen Ausklang des Finaltracks „Spectral Creator“. Sonst ist hier Schubrakete. Und was bei den hohen Tempi noch ziemlich positiv auffällt, sind die häufig unangewendeten Anschläge der Doublebass. Sehr geil, meine Herren! An sich ist die Produktion recht klar ausgefallen, was Gitarren, Drums und garstig bellende Vocals betrifft. Noch davor brummt ein breit halliger Bass und nimmt mächtig viel Raum ein, vernebelt allerdings nur die unteren Bereiche. Eigentlich gar nicht so verkehrt die Idee, weckt auf jeden Fall Sympathien für den urigen Underground und trägt für das Alleinstellungsmerkmal bei. Progfreunde, die bei Anblick des Coverartworks schon glaubten, fündig geworden zu sein, werden möglicherweise enttäuscht. Den Untergrund immer durchsuchende Trüffelschweine dagegen eher weniger. Unfassbar, wie schnell zweiundvierzig Minuten vorbei sind, aber bei Frightful geht eben alles sehr hurtig.

Wertung: 8,5/10
Autor: Joxe Schaefer