GALAXY – on the shore of life

Diese Band geistert ständig durch meine Gesichtsbuch Chronik. Fast täglich sehe ich zu dem Debüt der Australier Werbung oder einen Post aus meinem Freundeskreis. Das weiß wohl auch der Joxe und hat mir dieses Stück Metal zum Reviewen zugedacht. Dann will ich mal meine Neugier befriedigen und mich diesem Rundling widmen, natürlich nicht ohne vorher noch einen kurzen Exkurs in die Vergangenheit zu machen. Galaxy ist eine Fünf-Mann Truppe aus Down Under und gründete sich im Jahr 2017.  Zwei Jahre später gab es mit ihrer Debüt-EP das erste musikalische Lebenszeichen. Die Jungs sind bzw. waren alle bei etlichen anderen Bands aktiv und sind wahrlich keine Anfänger. Somit ist meine Erwartung natürlich schon mal hoch und die Tatsache, dass „On The Shore Of Life“ auf Dying Victims Records erscheint,  tut sein übrigens, um meine Neugier zu steigern.

Aber nun genug des Vorgeplänkels, nun mal Butter bei die Fische! Gute achtunddreißig Minuten tummeln sich über acht Songs auf diesem Rundling. Den Anfang dieser Reise durch Raum und Zeit macht Bright Stars, der mit seinem powervollen Heavy Metal Riffmassaker gleich gut einschlägt, bis Fronter Phillip T. King seine Stimmbänder ins Spiel bringt. Okay, hoher Gesang ist kein Problem für mich, aber was Phillip hier für sphärische Höhen erreicht, muss ich erst auf mich wirken lassen. Teils singt er so hoch, dass er sich den Beinamen ‚King‘ mehr als verdient. Musikalisch ist hier so viel Vielfalt zu hören, dass ich mir bereits beim Opener Ohren und Augen reibe. „Valentine“ beginnt proglastig und entwickelt sich in ein echt episches Monster. Sehr sperrig das Ganze und geht nicht leicht ins Ohr, kann aber ohne Abstriche schon nach dem zweiten Track als echtes Meisterwerk bezeichnet werden. Das Quintett lässt einem erst zu der akustisch, verträumten Ballade „Daughter In The Distance“ wieder etwas Zeit zum Verschnaufen und Durchatmen. Im Laufe der Zeit stellt man erst fest, was Sirene Phillip für einen Stimmumfang zu bieten hat. Gerade in extremen Höhen macht er für meine Ohren leider einen etwas gequälten Eindruck – dennoch absolut beeindruckend. Der ein minütige Titeltrack ist ein sakral anmutendes Intro zum finalen sechseinhalbminütigen „We Enter The Door To Death Alone“. Diese Nummer ist echt der Hammer. Schon von Beginn an geht es hier anständig riffig zu Werke und auch hier dominiert die Abwechslung. Zahlreiche Tempowechsel machen richtig Laune und bauen eine tolle Spannung auf.

Nach dem ersten Durchlauf war ich hin- und hergerissen. Ab dem dritten Durchlauf einfach begeistert von diesem Debüt. Die Platte zündet zwar erst spät bei mir, aber musikalisch gibt es hier absolut nix zu meckern und die Jungs haben die Messlatte mächtig hoch gelegt. Für „On The Shore Of Life“ braucht man Zeit, der Rundling muss sich wie ein guter Tropfen entfalten und man muss sich drauf einlassen.

Wertung: 9/10
Autor: Tino Sternagel-Petersen