GALLOWER – vengeance & wrath
Nun muss ich zugeben, dass ich mich anfangs mit den polnischen Black / Thrashern etwas schwer tat. Für mich war ihr 2020er Debüt „Behold The Realm Of Darkness“ zu rumpelig und chaotisch. Nachdem ich Gallower dann auf dem ersten Dying Victims Attack live erlebt habe, hat sich meine Meinung schlagartig geändert und ich stand während der kompletten Show breit grinsend da. Im gleichen Jahr hab ich das Trio noch auf dem Stromgiterreneinsatz gesehen und war wieder ziemlich begeistert von der ungestümen Energie, die von der Bühne über einen hereinbrach. Vier Jahre nach ihrem Erstlingswerk steht jetzt das Nachfolgewerk „Vengeance & Wrath“ in den Startlöchern und ich freu mich mächtig drauf.
Neun Tracks mit einer Laufzeit von gut dreiundvierzig Minuten erwarten mich und direkt der Opener „Aftermath Protector’s Militia“ überzeugt auf ganzer Linie. Ein cooler Spannungsaufbau über ein düsteres Intro, einen Instrumentalteil bis hin zum Ausbrechen des Chaos‘ bringen den Nacken schnell auf Betriebstemperatur. Fronter Tzar keift sich die Seele aus dem Leib und besonders seine hohen Peaks sind wortwörtlich spitze. „Relentless Retaliation“ ist die nächste Herausforderung für den geplagten Nacken. Bratende Gitarren, die diverse Bangstrecken im Midtempo kreieren, reißen einen mit. In die gleiche Kerbe schlägt mein Highlight der Scheibe „March Of The Carmine Cloaks“. Auch hier ist wieder Schwerstarbeit in der Halsregion gefragt, echt starke Nummer. Mit dem polnischen Akzent muss man öfter zweimal hinhören, will man die Texte verstehen, aber das macht Gallower eben auch authentisch und sympathisch. Das folgende „Prophecy Of The Seven“ geht dann großteils flotter zu Werke und bringt schön die rohe Seite der Polen hervor. Dennoch zeigt gerade diese Nummer symbolisch die Vielfalt für das gesamte Album. Somit natürlich mein nächster Anspieltipp für euch. Der knapp sechsminütige Titeltrack zündet bei mir erst nach dem zweiten Durchlauf, während das finale „Demonic Ascent“ direkt einschlägt und einfach nur ein letztes Mal das Chaos heraufbeschwört, fetzt!
Mit ihrem Zweitwerk haben mich Gallower absolut überzeugt und begeistert. Die Jungs haben sich toll weiterentwickelt, aber ohne sich auch nur ansatzweise anzupassen. Der Sound ist roh, authentisch und ballert einfach nur. Gönnt euch dieses Teil, euer Orthopäde wird es euch danken, haha…
Wertung: 8,5/10
Autor: Tino Sternagel-Petersen
Label: | DYING VICTIMS PRODUCTIONS |
VÖ-Datum: | 28.03.2025 |
Running Time: | 43:06 |
Format: | CD, Vinyl, Mp3 |
Erhältlich bei:
Idiots Records