GAME OVER – claiming supremacy

Es ist nicht einfach, gute Thrashmetal-Songs zu schreiben. Auch die großen Bands des Genres haben immer mal wieder Füllmaterial auf insgesamt doch guten Alben. Und selbst Metallica haben schon ganze Alben herausgebracht, die wie eine Zusammenstellung von Stücken klingen, die es nicht auf die guten Alben geschafft zu haben scheinen. Was Bands wie Metallica, Kreator oder Slayer aber über die Horden von musikalisch eigentlich guten Bands heraushebt, sind die Killersongs, die sie zweifellos auf ihren Alben haben und die sich schon beim ersten Auflegen unvergesslich in die Gehörgänge graben.

Und genau das ist es, was den Italienern von Game Over fehlt. Ich mag die Gitarrenriffs, ich mag die Vocals, ich mag diese Art von Thrashmetal. So schön fett, schnell und kompromisslos muss sich Heavy Metal anhören, im Besonderen Thrash. Wenn die Musiker es dann noch draufhaben (und das haben Game Over), alles auf den Punkt genau serviert wird und in einer starken, professionellen  Produktion mündet, sollte doch eigentlich alles in Butter sein.
Ist es aber bei Game Over nicht. “Claiming Supremacy” beginnt vielversprechend, bringt in jedem Song Ansätze, wo du dir denkst: “Ja, jetzt aber!” Aber am Ende bleibt für mich nichts Halbes und nichts Ganzes und das Gefühl, ich müsste jetzt mal die neue Overkill oder Kreator aus dem CD-Regal holen. Nein, ich möchte diese Band nicht verreißen. Das hat sie nicht verdient. Hier stimmt im Grunde alles. Game Over haben alles, was es für ein großartiges Thrashmetal-Album braucht, außer Songmaterial. Und das ist leider nicht das erste Mal. “Claiming Supremacy” ist der vierte Longplayer der Jungs aus Ferrara und eigentlich könnte ich dieses Review als Blaupause für ihre ersten drei Alben nehmen. So bleibt am Ende ein gemischtes Bauchgefühl und die Hoffnung, dass sie irgendwann mal die Kurve kriegen, was das Songwriting betrifft. Oder ein Coveralbum mit den besten Songs anderer Künstler herausbringen (würde ich bedenkenlos kaufen). So aber fühle ich mich letztendlich doch eher gelangweilt.

Tracklist:
01  Onward To Blackness
02  Two Steps Into The Shadows
03  Last Before The End
04  My Private Nightmare
05  Blessed Are The Heretics
06  Eleven
07  Broken Trails
08  Shattered Souls
09  Lysander
10  Show Me What You Got

Line-up:
Vocals, Bass: Renato Chiccoli
Guitars: Alessandro Sansone
Guitars: Luca Zironi
Drums: Anthony Dantone

Wertung: 5/10
Autor: Wolfgang Haupt