GNOSIS – the offering of seven

“Tiamat flies, on golden wings, in the skies, blacker”. Lassen wir bei Betrachtung des Coverartworks die Worte ein wenig wirken und lauschen den Paukenschlägen des Intros; im Outro ist es eine kleine Glocke mit Knistern eines Feuers, aber auch dem Geschrei eines Neugeborenen. Etwas tiefer in die Materie abgetaucht, lugen vier Gesichter unter Kapuzen hervor, während der Beipackzettel von einem Quintett spricht. Also erstmal Ohren auf, was Gnosis auf ihrem zweiten Longplayer für uns bereit halten. Ihr Black Metal entspricht in groben Zügen schon dem der alten Schule. Vordergründige Growls nehmen viel Raum im Gesamtsound ein, entfalten aber tatsächlich so etwas wie beruhigende Wirkungen. Schön auch der trockene Undergroundsound, nur wirkt der wohlig und warm. Dabei straffieren Synthies manchen Hintergrund aus und unterstützen das. Kälte, Kauz und Boshaftigkeit fehlen, dafür kommt mehr ein Gothicverdacht wie in den Neunzigern auf. Richtig cool dringt das abgedrehte Solo von “Hands Of Fate” in die Gehörgänge, das wahrlich aufhorchen lässt. Irgendwie schaffen es die Florida-Jungs dennoch, mich zu packen, und zu überraschen. Denn “Transcendence Pt 1” kommt akustisch. Na ja, ist auch bloß ein Intermezzo. Dafür wirkt das Riff vom Running Wild Cover “Evil Spirit” gleich doppelt, obwohl sie den Song etwas tempogebremst zocken und ihm seiner Durchschlagskraft berauben. Zwiespältig …

Wertung: 6/10
Autor: Joxe Schaefer