GOAT OF MENDES, DARKNESS SURROUNDING

Lüdenscheid, Underground-Musik e.V., 25.06.2022


Wer auf Livemucke steht und es bislang noch nicht geschafft hat, seinen Arsch mal in diese Location zu bewegen, sollte das alsbald mal tun. Denn hier werden mit viele Liebe zum Detail Konzerte veranstaltet und die Gäste verköstigt. Besonders hervorzuheben heute die Gulaschsuppe gegen die Magenleere. Musikalisch auf dem Plan stehen diesmal Darkness Surrounding, eine ambitionierte junge Band der neueren Schule. Der Fünfer aus Wuppertal ist heute Abend als erstes dran und präsentiert das aktuelle Debütalbum „Reality Unreal“. Es wird auf maskuline Growls, sowie auf eine klare female Stimme von Gitarristin Kessi gesetzt. Dazu raunzt ein brachialer Bass und es rockt so viel, dass auch ein Oldschooler den Draht dazu finden kann. Mit „Embers Of The Fallen“ wird neuer Song dargebracht, außerdem haben sie tatsächlich einen Song, der plakativ „A Girl Named Death“ heißt. Allein bloß ausgesprochen sollte der Titel schon Aufmerksamkeit bekommen. Der Aufforderung zum Circle Pit wurde vor der Bühne nicht so ganz nachgekommen, die Jungs von Goat Of Mendes müssen auch gleich noch zocken. Na gut, es hätte heute noch etwas voller werden können, daran war sicher auch das fehlende Stück der A 45 schuld, weil wegen dem Brückenbau aus ganz Lüdenscheid eine nervige Umleitung geworden ist. Aber es gab in den gut fünfzig Minuten plus Zugabe Gebange vor der Bühne. So muss das!


Zeit für die zweite und letzte Band des Abends. Trotz Hitze draußen ist es hier im Laden noch einigermaßen kühl, aber das soll sich gleich ändern. Grad keine Ahnung, wie oft wir Goat Of Mendes schon live gesehen haben, auf jeden Fall war das Frostbiter in Wuppertal definitiv dabei. Nach dem Ruf des Rabens im eingespielten Intro gibt es zackig Speed auf die Fresse. Und wer sich grad fragt, warum die Jungs nur zu viert angetreten sind, dem sei erklärt, dass für Sänger Heiner derzeit ein von seinem Arzt verhängtes Auftrittsverbot gilt. Gesundheit geht vor … alles Gute! Stattdessen übernimmt der doppeljoberprobte Gitarrist Marco die Vocalparts, brüllt und kreischt wie ein wahnsinniger durchs Programm und die Energie überträgt sich. Zwar sind Darkness Surrounding auf Vorschlag von Goat Of Mendes gerne hier aufgetreten, waren aber zu ihrem Auftritt nicht mehr zugegen.  Die zum Quartett geschrumpften grooven und knallen derart, dass der Soundmann Pegelüberschreitungen notiert, während vor der Bühne unbekümmert „The Shaman“ abgefeiert wird. Eingebettet in spanische Gitarren macht kurz vor Schluss „Duende“ die Nackenwirbel locker. Basser Jens legt sein Instrument gewehrmäßig an und hält einmal durch den Laden, sein obligatorischer Ausflug durchs Venue schließt sich an. Für den finalen Abriss sorgt das Titelstück ihres ersten Albums „Hymn To The Ablaze“ und die Protagonisten verabschieden sich zünftig bei der Audienz. Was ein geiler Scheiß. Und was haben wir heute gelernt? Goat Of Mendes sind auch zu viert eine Bank gehören auch in Zukunft weiter abgefeiert.

Autor: Joxe Schaefer
Pix: Stefan Knoepker