GOLGOTHAN – leech

Bislang wurde im Hause von Golgothan ein Arsch voll Singles und EPs veröffentlicht, nachdem man zunächst eine EP unter dem Namen Gutwrench abwarf. Nach acht Jahren Existenz unter diesem Banner steht jetzt das erste Album an, das titelt „Leech“ und erscheint in Form einer CD oder Mp3 bei Lacerated Enemy Records. Gefolgt von bedrohlich Gesprochenem stimmt im Intro eine eingerostete Spieluhr auf neun weitere Death Metal Tracks ein. Die Growlarbeiten können mehrere Färbungen, sicher auch deswegen, weil Basser Jerik Shouter Jai unterstützt. Gerne verschraubt der Fünfer markante Ideen im Schluss der Songs. So bilden beispielsweise Würgeriffs in „Teeth To Eat You“, ein nicht zu knappes Solo in „Parent Organism“, oder das Leadgequietsche in „Gravy Train“ recht hellrote Laternen. Soundtechnisch wird sich kein Oldschooler beschweren. Punch und Druck bauen sich in jedem Tempo auf. Am coolsten zeigt sich jedoch immer Gerase, so wie „Winged Death“ loslegt. Genauer hingehört, klappert die Doublebass, wirkt aber im Kontext mit den Saiten tight gerattert. Leider endet die Scheibe nach „The Overlord“ mit einem Fade-out, doch sonst gibt es nichts zu meckern; die Truppe aus Louisiana macht es richtig. Das kann man auch feststellen, wenn man die Platte schon Vormittags hört, weil man nämlich bei der Wahl des nächsten Getränks gedanklich zwischen Kaffee und Dosenbier pendelt.

Wertung: 7/10
Autor: Joxe Schaefer