GREVE – nordarikets strid

Gerade noch ihre 2019er Seven-Inch “Nidingsdåd Utav Det Uråldriga” in den Fingern gehabt, folgen jetzt Januar 2020 schon die nächsten vierzig Minuten Musik. Genau genommen bloß fünfunddreißig, da “I Svarta Solens Magi” schon auf der B-Seite der EP war. Wenn Puristen nun noch das Intro und Outro abziehen, bleiben noch ne halbe Stunde und fünf neue Tracks. Das Album beginnt so, dass man sich im ellenlangen Synthieintro überlegt, nochmal zum Kühlschrank zu gehen. Aber mit “Vid Dödens Tröskel” ist dann der lohnende Einstieg da, wo die beiden Protagonisten mit ordentlich Wucht und besonders knarzig keifigen Vocals punkten. Letzteres fällt deswegen sofort auf, weil sie glasklar kommen und im Mix sehr weit vorne stehen. Sie verausgaben sich dabei jedoch zu keiner Zeit. Es sind permanent Synthies zu hören, und das sehr deutlich. Wenn es bei den Schweden mal richtig panisch zugeht, kommt das Inferno dadurch noch fetter. Auch die Marschiergeräusche im Titelstück kommen ziemlich markant. Zusammen mit der sehr sauberen Produktion bilden die Tasten die einzigen Zutaten auf diesem Longplayer, die nicht mehr die alte Schule bedienen. In der Summe bleiben acht Tracks symphonischen Black Metals, wo definitiv die Wurzeln stimmen, auch wenn es im verlangsamten “Ur Nordiskt Vrede” ziemlich verträumt wird.

Wertung: 7/10
Autor: Joxe Schaefer