GRIEFBRINGER – the horrible wilting

Es ist der Nachmittag eines für diese Jahreszeit ziemlich hellen Novembertages, an dem die ersten Saisonmärkte mit Glühwein locken, aber gleich erstmal Anstoß ist. Vorher noch schnell etwas eingedoomt, dafür greifen wir uns die neue Griefbringer, einer Schlepptempovereinigung aus Italien. Groll und Moll – damit treffen die Stiefelländer einen erwarteten Doomstart nach Maß, denn das griffige Riff löst einführendes Grummeln ab. Klarer und heller Gesang kommt dazu, der tatsächlich noch etwas angeschrägt wird. Später werden die Vocals auch unclean, was wesentlich besser gefällt. Absolut harmonisch darin der Riffsound nur einer Gitarre. Unverzerrte Einzelanschläge beschließen „A Warlock“, ein spoken Word Intro öffnet danach „Ghosts Of The Desert“, einem urig fiesen Laangsamstampfer mit Mitnickfacktor und akustischem Ausklang. Brief und Siegel geben wir noch dafür, dass hier definitiv nichts fröhlich wirkt, solche Anwandlungen werden schnell von gewollten Schrägen sofort im Keim erstickt. Diese acht Tracks haben meist so um die fünf Minuten Spielzeit, mit Ausnahme des Titelstücks. Das nämlich ist bloß aus einem Synthieton und Gesang bestehend und schlägt mit nicht einmal drei Minuten zu Buche. Was der Rote auf dem Coverartwork gerade gehört hat, wissen wir nicht, aber dieses Album kann es nicht gewesen sein.

Wertung: 7/10
Autor: Joxe Schaefer