HALLATAR – no stars upon the bridge

Bei den Finnen von Hallatar geht man es sehr gemächlich an. Breite Soundflächen von wohlig warmen Melancholien nehmen den Hörer mit. Die Reise geht weniger zum Gothic, sondern mehr zum Doom. Dabei wollen die Gitarren lieber zarte Klänge spielen, statt Riffs zu braten. Keyboards unterstützen das, oder wie in “Pieces” ein Piano. Die Vocals sind recht garstig, können jedoch auch mal klar werden. Außerdem übernimmt mal eine klare tiefe Frauenstimme, gesungen oder gesprochen. Eine weitere Schönheit sind die Leads, welche die neun Tracks weiter versüßen. Nach so viel Kauneus lobt man sich das wieder runterziehende “The Maze”, in dem Schwere und uncleane Vocals krankere Tiefen suchen. Eine bodenständige Produktion sorgt für klare Soundverhältnisse. Die Lyrics basieren auf Gedichten der 2016 verstorbenen Trees Of Eternity Sängerin Aleah Liane Stanbridge. Verantwortlich für “No Stars Upon The Bridge” sind keine Anfänger, sondern in erster Linie Gitarrist Juha Raivio von Swallow The Sun und Trees Of Eternity, der tiefgründig zusammen mit Sänger Tomi Joutsen von Amorphis und ex-Him Drummer Gas Lipstick den Tod seiner Band- und Lebensgefährtin verarbeitet. Ein sehr persönliches Album, das auch dich runterziehen kann. Also genau das Richtige für den Herbst, haha!

Wertung: 7,5/10
Autor: Joxe Schaefer