HALLUCINATOR – another cruel dimension (Deluxe Edition)

Hallucinator aus dem sonnigen Kalifornien … hmm. Schwer, nach den ersten Akkorden dazu einen glaubwürdigen Bogen zu spannen. Hallucinator aus Oakland (besser…) existieren seit 2014 und haben sich dem Death / Thrash Metal verschrieben. Das Quartett hat sich mit dem Sechs-Song-Demo „Primeval Power“ 2015 das erste Mal musikalisch zu Wort gemeldet. Fünf Jahre später erschien das Debüt mit dem Titel „Another Cruel Dimension“. Im vergangenen Jahr folgte mit dem zweiten Demo „Nightmare Idol“ der bislang letzte Streich der Amis. Einem kleinen Essener Label gefiel das ganze wohl ziemlich gut und veröffentlichte das Debüt inklusive beider Demos auf einer Deluxe Edition. Damit umfasst das gute Stück zweiundzwanzig Songs und bringt es auf eine Laufzeit von gut vierundsiebzig Minuten.

Geboten wird hier eineinviertel Stunden rohestes Geballer, bei dem jedem Puristen das Herz aufgeht. Der Vierer knallt sich ohne Gnade durch die Songs, dass es die helle Freude ist. Erinnert mich streckenweise etwas an alte Black Metal Demos in seiner Rohheit. Mein erstes Highlight ist „Ruthless Transgression“, der mit seinem stampfenden Takt etwas aus dem Rahmen fällt und für so etwas wie Auflockerung sorgt. Zumindest anfänglich, den auch hier regieren die Blastbeats und versprühen grenzenlosen Hass. Stimmungsvoll sind die Intros, die diese misanthropische Atmosphäre schön unterstützen. Auch „Mad Reaper“ hat diesen Black Metal Touch, der mit einer leichten Prise Punk gewürzt wird. Boah, Leute, die Scheibe macht echt Bock und schon nach kurzer Zeit stört mich auch die simple Produktion nicht mehr, denn das Ganze ergibt einfach ein rundes Bild. Die Songs des 2021er Demos sind leider qualitativ noch etwas undergroundiger, dennoch würde ich, wenn ich die Wahl hätte, diese Deluxe Edition shoppen, alleine schon aus Vollständigkeitsgründen. Damit hat man alles an Material dieser Band auf einem Rundling beisammen.

Wer auf klinischen Studiosound steht, bei dem man jedes Instrument raushören kann, ist hier auf jeden Fall falsch. Wer aber rohen und blackmäßigen Death / Thrash Metal in seiner vollen Reinheit bevorzugt, sollte hier definitiv zuschlagen. Hallucinator zeigen euch, wo der Hammer baumelt … und schlagen damit übrigens auch mächtig zu!

Wertung: 8/10
Autor: Tino Sternagel-Petersen