HALPHAS – dawn of a crimson empire

Das darf keinesfalls als vertrauenserweckendes Intro deklariert werden, zumal noch eine fiese Glocke zum Einsatz kommt. Der Hörer merkt schnell, hier wird Black Metal der alten Schule zelebriert und definitiv kein Kindergeburtstag gefeiert. Im Gegensatz zum kalten Gekeife wirken die Riffarbeiten sehr warm, deren mahlendes Getöse allmählich nach unten zieht. Das Riff von „Through The Forest“ wirkt sofort und eine Atmosphäre übersteigt die nächste. Kaum Zeit, das alles zu tippen, während solch Ergreifendes auf die Ohren drückt. Selten von Black Metal so eingenommen worden wie von diesem Debütalbum der Mainzer. So bleibt es nicht, denn trotz des eng gesteckten Rahmens regiert die Vielfalt, oft nur in Facetten wahrnehmbar, oder in der geil hallenden Akustik im Schluss von „FMD“ und der einfachen Steigerung im grandiosen „Malice“ mit maximalster Wirkung. Voll geil. Dabei hätten die Vocals gar nicht eine breite Palette ihrer uncleanen Färbungen vorführen brauchen, das hätte auch alles so gefunzt. Die Rheinland-Pfälzer machen über sieben Tracks plus dem Intro alles richtig, deswegen reißen sie mit und überzeugen kolossal. Trotz der Namen im Line-up, wie Basser Forcas (F.) und Nocturnal Drummer Tempestas (Skulllsplitter) von den Doomheads Cross Vault, darf man Folter Records für diese Entdeckung gratulieren. Für mich definitiv noch eine der Platten des Jahres!

Wertung: 9/10
Autor: Joxe Schaefer