HARAKIRI FOR THE SKY – arson

Die True-Schwarzwurzel-Fraktion macht jetzt einmal kollektiv “Mimimimimimimi” und jammert was von “ist ja gar kein echter Black Metal” und geht dann brav Kakao trinken. Alle anderen können sich ungefährdet das vierte Album der Österreicher Harakiri For The Sky anhören, welches mal wieder ein äußerst abwechslungsreiches geworden ist. Irgendwie muss mir allerdings das dritte Album “III-Traum” abhanden gekommen sein, denn den Vorgänger “Aokigahara” fand ich megaknorke, aber gut, man kann ja nicht alles kennen. HFTS mischen auf “Arson” wieder schwerst melodische Black Metal-Elemente mit feinster Atmosphäre, die in Ihrer Eigenheit so gar nichts von skandinavischer oder US-Baum-Umarmer-Atmosphäre hat. Auch der Klang ist völlig anders. Die Produktion ist nahezu unverschämt clean geraten, Klavier, Keyboards, Leadgitarren beherrschen das Bild, wobei all die Melodien schon ein bisschen zu direkt oder gar zu nett geraten sind. Gab es auf den ersten beiden LPs der Österreicher noch fiese und ruppige Ausbrüche, ist auf “Arson” jedoch alles einem fast zu braven Wohlklang gewichen. So richtig knallen tut “Arson” nicht und bei aller Melodieseligkeit zündet hier auch nicht jede davon. Härtere Vocals gibt es zwar reichlichst, aber auch die geben der Platte wenig Kick und auch die wenigen Blastbeatpassagen helfen da richtig aus. Hmmhh, schade – irgendwie wirkt das alles etwas zu gezügelt und wenig druckvoll – und dadurch für mich etwas enttäuschend. Das ist alles sehr gut gemacht, melodisch, sehr atmosphärisch, aber auch wenig kompakt – ist aber im Gegensatz zu den ersten beiden LPs eher etwas für Katatonia-Fans als den für (Hipster)-Black Metaller …

Wertung: 7/10
Autor: Bert Meierjürgen