HARD ACTION – hot wired beat

Wer die “Dead Dogs” Seven-Inch dieser Rabauken bereits kennt, der rechnet bei dieser Scheibe damit, dass kratzig gerockt wird, roh und aggressiv. Das Ungeschliffene ist es auch, das sie sich noch immer vom Gros der Soundalikes zwischen zügig rockendem Retro bis Kvelertak abheben. Allerdings sollte man nicht die Rechnung ohne den Wirt machen und erstmal reinhören. Etwas polierter klingen sie schon und das etwas schnulzig wirkende “The Losing Site” hätte fast schon von Dead Lord kommen können. Das ist ja nicht schlecht, wenn es eingängiger wird, allerdings ist man sich bei unverzerrterem Stoff auch darüber im Klaren, dass es sehr soft auch in Ohren anderer Hörer geht. Das Quartett macht mit Knüppeln wie “Tied Down” wieder etwas Boden gut, doch die sonst transparente Produktion nimmt dem Arschtritt einen Deut an Roughness. Wenn man es noch ungehobelter braucht, schielt man mal über den großen Teich, wo beispielsweise Mos Generator wüten, oder hört sich wieder durch den Backkatalog der genannten Stavanger Rüpel. Die Spielzeit von etwas über einer halben Stunde ist eh nicht das Gelbe vom Ei, das kommt auch noch dazu. Na ja, sonst keine schlecht rockende Scheibe der Finnen, aber die Wut ist raus, und damit muss der Fan der EP und der Vorgängeralbums “Sinister Vibes” erstmal klarkommen.

Wertung: 6/10
Autor: Joxe Schaefer