HATH – all that was promised

Obwohl sich in diesem Fall Death in Richtung Black Metal bewegt, schauen wir erst einmal auf ein gefährlich coloriertes Coverartwork, bis sich entspannte Gitarren im ersten Track „The Million Violations“ zum imposant fetten Soundberg wandeln. So beginnt der New Jersey Vierer seine zweite Scheibe. Doch schon zu Anfang wird immer wieder in Sachen Soundfülle Tempo und Druck rausgenommen, ein sich das ganze Album hindurch streckendes Stilmittel. Wie „Kenosis“ prall und knallig losfeuert, holt es sich sofort die Aufmerksamkeit der affinen Hörerschaft. Eine Offenbarung darin das definitiv nicht zu kurze Doppelhalssolo zu Ratterriffs, ein ganz anderes Zwischenbild. Gewollte Rückkopplungen machen die Würze aus. Nicht ganz unwichtig die versierten Drums, die sowohl ballern und trümmern, als auch gefühlvollere Ideen einbauen können. Die schaffen es sogar alleine einen dichten Felsen aufzustellen, wenn beide Gitarren grad unverzerrt auftreten. Das lässt alles etwas progressiver ausschauen, doch was eingefleischte Verfechter der ersten Stunde wahrscheinlich weniger supporten, sind die synthetisch unterstützten Riffwände im Hintergrund. Der Oldschoolfaktor tritt auf diesem intensiven Bollwerk mit neun Tracks und stattlicher Spielzeit zu Gunsten leichter Moderne und vielleicht auch einem kleinen Coreschatten zurück, bleibt aber für manchem Konsumenten noch im Rahmen, auch weil klarere Shouts angeschrägt werden.

Wertung: 7/10
Autor: Joxe Schaefer