HEMELBESTORMER – a ring of blue light 

Definitiv sind Hemelbestormer keine Band von der Stange mit austauschbaren Melodien. Es sind schon Meister der dunklen Klänge, die einen höheren Anspruch wahren. Wenn auch mit ihrem zweiten regulären Album etwas Vertrautheit aufkommt, weil wieder einmal ein Berg auf dem Cover zu sehen ist, und die Band aus Diepenbeek durch verschieden tief aufgebauten Klangwelten von monströsen Lärmfelsen bis zu unverzerrten Passagen und wieder zurück den Hörer in Sicherheit wiegt, hat jeder Song seinen eigenen Charakter. Ein wellenartiger Auf- und Abbau mag chaotisch klingen, erfolgt aber kontrolliert. Daher würde sich eine exakte stilistische Festlegung der doomig langsamen Tempi, sludgemäßigem Lärm und blackmetallischen Abgründen schwierig gestalten und einen ungestörten Fluss nur hemmen. Der belgische Vierer um Death Penalty Drummer Frederik Cosemans teilt all seinen Ausdruck auf Bass, Drums und zwei Gitarren auf, ein paar Synthies können untermalend auftreten, Vocals dagegen nicht. Sprachsamples zählen nicht und sind eh kaum hörbar. Das reicht schon aus, um behaupten zu können, das Quartett ist in seiner Summe mehr als seine einzelnen Teile. Dass vier der sechs Tracks Riesenmonoliten von je über elf Minuten sind, erklärt sich dabei von selbst. Vier Tracks besitzt auch das Debütalbum “Aether”, nur kommen diesmal zwei Intermezzi dazu. Es wäre verwunderlich, würden die Himmelsstürmer mit diesem exzellenten Material an der Zielgruppe vorbei schießen.

Wertung: 9/10
Autor: Joxe Schaefer