HIRAX, TEUTONIC SLAUGHTER
Essen, Don‘t Panic, 14.08.2018
Wenn Katon in der Stadt ist, dann geht man auch verdammt nochmal hin. Auch dann, wenn es das fünfte Konzert in sieben Tagen ist. Außerdem haben Hirax einen prima Support dabei. Teutonic Slaughter haben wir von X-CRASH nach Veröffentlichung ihres Puppeteer Albums (“Puppeteer Of Death”) auch noch nicht live gesehen, obwohl sie an sich recht munter die Bühnen der Region beackern. Mal sehen, wie ihr neues Material ankommt. Schon die ersten Töne sorgen für ordentlich Bewegung. War auch nicht anders zu erwarten, dass ihr Thrash als für Lifetaker eingesprungener Opener ebenfalls so zündet wie sonst. Nach dem Pfeilgeschoss “Force And Might” werden die Gitarren lauter gedreht und zu “United In Hate“ gibt es endlich den Moshpit. Auch “Damnation Of Violence“ funktioniert bestens und zu „Teutonic Witch“ werden wir Zeuge eines spontanen Drummerwechsels, denn der Fahrer der Band, der ihre Anreise mit Equipment ermöglichte, trommelt das Stück. Zum Schluss folgt ein Cover; „Dead City“ von Violent Force entlässt die Meute nach einer Dreiviertelstunde in die frische Luft nach draußen.
Hirax sind bereits seit Anfang der Achtziger unterwegs. Ihre „Born In The Streets“ Compilation mit dem ganz frühem Material ist noch recht frisch und „Stand And Be Counted“ ist ein sehr starker Track darauf, bleibt aber heute Abend unerwähnt. Noch immer aktuell ist ihre 2014er „Immortal Legacy“ Scheibe, denn die Kalifornier haben noch kein neues Studioalbum am Start. Das war schon bei ihrem Gig mit Raven und Kill Ritual so, dem wir im Juni 2017 nebenan im Turock beiwohnten. Bestens aufgelegt zeigt ich Shouter Katon, der übrigens heute das gleiche Thin Lizzy Shirt wie vor gut einem Jahr trägt und schon im Opener “Baptized By Fire” einen Ausflug ins Publikum unternimmt. Das erste Kollektivprost richtet er nach “Hellion Rising” an die Anwesenden, die trotz hoher Temperaturen früh für deftiges Gebange im Backyard Club des Don’t Panic sorgen. Vor den Chromschädeln auf den Amps und den Ketten am Drumkit zappelt Katon in einer Tour durch, dass nach “Hostile Territory” endlich die intensiven Hirax Rufe zu hören sind, die ein Konzert des Vierers ausmachen. Schön, dass auch “La Boca De La Bestia” von der Single, die der Verfasser dieser Zeilen sich letztes Mal beim Turock-Gig eingesackte, mit stimmigen Oho-Gesängen begleitet wird. Katon prostet weiter der Menge zu, sagt aber auch: “You didn’t come to see us drinking Beer, so we have to drink together!” Dem unverzichtbaren “El Diablo Negro” folgt die Bandvorstellung mit Mike on Drums und den Brüdern Steve und Lance Harrisson an Bass und Gitarre. Das vorgesehenermaßen letzte Stück, „Bombs Of Death“, wird von tausendfachem Lob an Germany begleitet, jedoch mein Fave “Unleash The Dogs Of war (Open The Gates)” ist leider wieder nicht dabei. Dafür aber noch eine spontane Zugabe in Form einer äußerst soliden Darbietung von “Assassins Of War”, das die Spielzeit von einer Stunde überschreiten lässt. Mehr dürfte auf beiden Seiten auch wegen den Temperaturen kaum drin gewesen sein. Katon sucht direkt danach das Bad in der Menge und wir dürfen von einem sehr gelungenen Programm für einen Dienstag sprechen. Hirax sind immer eine Bank und hoffentlich bald wieder in der Gegend!
Autor & Pics: Joxe Schaefer