HNAGASH – ritual over the grave

Mutet für manche Gemüter der Bandname indisch an, sind die Members geographisch aber ganz wo anders zu Hause. Seit so einiger Zeit beweist Chile immer mehr, wie sehr man in dem Andenstaat auf die alte Schule des Heavy Metal abfährt. Hier geht die Abfahrt mit Sturmgeräuschen los und ein Holzblasinstrument führt über drei Minuten ein Gewitter herbei. Ganz schön lang für bloß ein Intro. Gar nicht kurz sind die fünf folgenden Tracks, in denen sich griffiger Death Metal mit vordergründig raspelnden Growls breit macht. Die seltenen Soli kommen von einer sprechenden Gitarre und haben Aussagekraft. Überraschungen tauchen nicht wirklich auf, wenn man den bedrohlichen Leisepart in einem Epos wie “Eternal Wandering” erwartet. Ohne gleich zum Black Metal zu schielen, schafft es die Band, unheimlich viel Schwärze und Weltuntergang zu erschaffen. Tempomäßig bleiben Hnagash auch bei Doublebassangriffen in Bereichen von Mid- und Uptempo. Auch die Produktion befleißigt sich an Richtlinien des Oldschools und gewinnt durch Hall noch einen Batzen Klarheit mehr. Vor ziemlich genau einem Jahr erschien ihr Debütalbum in Eigenproduktion, jetzt erneut bei Personal Records. Hnagash liefern vier Stücke hochinteressantes Material, das eine noch bessere Benotung bekommen hätte, wenn statt Intro und Outro noch zwei so geile Songs drauf gewesen wären. Warten wir einfach mal das nächste Album ab …

Wertung: 8,5/10
Autor: Joxe Schaefer