HOMICIDE HAGRIDDEN – effect lucifero

Ja, cool. Die in 1994 gegründeten Turiner gehen gleich heftig bis deathmetallisch zur Sache, mit tiefergelegten Gitarren und wirbelnden Prügeldrums. Doch das ist kein proggiger Death, wie man anfangs noch glauben könnte, sondern Thrash. Die Extreme der Italiener hat viele Ideen und Melodien; hohe Geschwindigkeiten und Geschepper sind gesetzt. Es wird oft mehr gesungen als geshoutet, und zwar mit thrashig schiefem und Schmerzgrenz-Roughgesang, der in “Lie To An Angel” nicht mehr auszuhalten ist und bei dem Sänger und Gründungsmitglied Massimo Moda wohl trotzdem bleiben wird, bringt auch nicht mehr Tiefe ein. Und das ist auch das größere Manko auf diesem ihrem dritten Album. Etwas mehr Bums von unten und weniger Oberflächengekratze würde dem Sound mehr Volumen verleihen. Und trotzdem klingt das alles ziemlich interessant. Man könnte auch sagen, das hat was. Und damit ist noch nicht mal die spanische Gitarre in “Lethal Agreement” gemeint. Ganz sicher nicht für den täglichen Gebrauch geeignet, aber in mancher eingefahrenen Situation die willkommende Abwechslung. So oder so ähnlich hat man bestimmt auch im Hause Goatmancer Records gedacht, denn dieses 2016er Album wird dort mit dem Bonustrack “Black As War” grad wiederveröffentlicht.

Wertung: 5/10
Autor: Joxe Schaefer