HORN (GER) – retrograd (EP)

Für Introverhältnisse spielt man lange zwei Minuten einen Vorspann, der wie aus der irischen Volksmusik klingt. Dabei kommen sie gar nicht aus Irland, sondern sind von allen Bands auf diesem Planeten, die sich den Namen Horn gegeben haben, die deutschen Vertreter. Genauer gesagt, der Vertreter, denn es steht nur ein Paderborner namens Nerrath dahinter. Er ist noch in verschiedenen anderen Bands aktiv, von denen die bekanntesten die ostwestfälischen Doomer Cross Vault sein dürften. Unter diesem Banner betätigt er sich etwas folkiger, im Gemisch mit Blackmetallischem darf auch der Begriff Pagan verwendet werden. Die Mandolinen aus dem Intro und einiges an Melodien tauchen immer wieder auf, sind fester Bestandteil der fünf Songs. Doch was vor Streichern dem Hörer direkt ins Gesicht springt, sind die Leads in “Garant”. Die extremsten metallischen Ausbrüche verzeichnen wir im schnellen “Bocksfuß”, doch so wirklich aggressiv und finster wird trotz uncleaner Vocals nichts. Hier zählen viele melodische Ideen in klaren Produktionsverhältnissen, die in ihrer Gesamtheit trotz vieler verschiedener Ideen sphärisch wirken.

Wertung: -/10
Autor: Joxe Schaefer