IMPIETY – versus all gods

Ein Orchester aus dem Synthie macht den pompösen Einstand. Das geht über zwei Minuten, bis es dann endlich richtig kracht. In jüngerer Vergangenheit sind uns Impiety aus Singapur immer wieder mal über den Weg gelaufen, schließlich gibt es sie bereits seit 1990. Jetzt steht ihr neuntes Album an, und wer noch meint, ihr Outfit, der Plattentitel und das Coverartwork geht allein in Richtung Black Metal, liegt erstmal gar nicht so falsch. Doch es kommen noch Death und Thrash dazu, die das Gesamtbild vervollständigen. Man darf auch noch den Begriff ‘Speed’ verwenden, wie die Gitarren in “Terror Occult Dominion” aufwerfen, obwohl hier das Drumwerk mal gar nicht so irre prügelt. Leads und Soli dürfen sich zeitweise wie in “Djinn Of All Djinns” als eingebaut betrachten, werden jedoch nicht zur Regel. Niemals werden die Vocals in irgendeiner Weise zu derbe, sind aber noch weit davon entfernt, als Schwachpunkt bezeichnet zu werden. Impiety lassen es im Rahmen der alten Schule richtig geil krachen, sind aber für kleinere Ideen wie einem kranken Piano im Intermezzo “Inviktus Satanikus” noch immer zu haben. Oder für eine weibliche Cleanstimme, die kurz in “Interstellar Deathfuck” auftritt. Es passiert richtig was im Sound des Trios, der Klang kommt fett und die Sounddichte bleibt hoch. Abzüglich Intro und Zwischenspiel bleiben noch fünfunddreißig Minuten Knallfeuer, die zusammen als eine bemerkenswerte Oldschoolgeschichte für Neuentdecker stellen und den Plattendealer des Vertrauens aufsuchen lassen. Altfans der Band sind eh am Start.

Wertung: 8,5/10
Autor: Joxe Schaefer