INCURSION – blinding force

Bei der Band Incursion handelt es sich in unserem Fall um die Heavy Metaller aus den vereinigten Staaten. Dieses Quintett existiert inzwischen schon über vierzig Jahre. Nach einem Demo im Jahre 1984 machten die Jungs noch einige Zeit weiter und lösten sich dann 1986 auf. Ganze zweiunddreißig Jahre später rauften sich die Amis wieder zusammen und nach einigen wenigen Besetzungswechseln steht seit dem vergangenen Jahr das aktuelle Line-up, mit dem man sich in der Lage sah, endlich das längst überfällige Debütalbum an den Start zu bringen. Um genau diesen, gut einundvierzigminütigen Rundling mit seinen neun Tracks geht es hier.

Den Startschuss gibt gleich der schleppend beginnende Titeltrack ab. Nach rund einer Minute gibt der Fünfer dann aber Gas. Immer noch recht bedächtig, aber Fronter Steve Samson verleiht dem ganzen einen ziemlich britischen Touch, was mir gut gefällt, vielleicht liegts ja am Nachnamen. Wie auch immer, die Midtemponummer ist straight, auf den Punkt ohne viele Schnörkel oder Überraschungen. Das folgende „Vengeance“ weckt einen dann mit schönen Gitarrenriffs, die dynamisch nach vorne gehen, auf. Jetzt kommt Power ins Spiel. Kein Wunder, ist der Song ursprünglich doch vom 1984er Demo, ebenso wie das später folgende „Hang Em High“. „Running Out“, die Singleauskopplung, ist dann ein echtes Highlight. Herrlich drückender Song, mit dem die Jungs es schaffen, die Vergangenheit und die Gegenwart perfekt zu verbinden. Kein Wunder, dass Incursion genau diesen Song als Single gewählt haben, starkes Teil! Wem das schon wieder zu schnell war, kann sich bei „The Sentinel“ etwas erholen, denn hier geht es ziemlich ruhig und stellenweise melancholisch zur Sache. Sehr abwechslungsreich, aber für mich etwas zu lahm. Mit dem bereits erwähnten „Hang Em High“, der wieder gut drückt, geht es auf die Zielgerade, dass mit dem abschließend rockigen „Riot Act“ ein würdiges Finale findet.

Nun, ob sich das Warten gelohnt hat oder nicht, werden sicher nur eingefleischte Fans beantworten können. Für mich hat die Scheibe viele Höhen und einige Tiefen, aber unter dem Strich bin ich doch positiv überrascht von Blinding Force.

Wertung: 7,5/10
Autor: Tino Sternagel-Petersen