INDIAN NIGHTMARE – by ancient force

Indian Nightmare, interessanter Name. Das war mein erster Gedanke, als ich von dieser Band zum ersten Mal hörte. Damals kannte diese Berliner Underground Kapelle kaum jemand. Das war im Oktober 2016 auf dem zweiten Space Fest in Berlin, dem jährlichen Festival der Thrash Metal Dudes Space Chaser. Schon nach den ersten Klängen war ich absolut geplättet von der Energie dieser internationalen Truppe, die sich in der Hauptstadt im Jahre 2014 zusammen gefunden hatte. Spätestens zum Erscheinen ihres Debüt Albums “Taking Back The Lands” sind Indian Nightmare keine Unbekannten mehr und haben so manche Halle quer durchs Land musikalisch in Schutt und Asche gelegt. Sogar auf dem Party.San Open Air haben sie ihr Können schon eindrucksvoll unter Beweis gestellt und sind zurecht Newcomer des Jahres 2016 geworden. Das letzte Mal durfte ich diese Ausnahmeband auf einer privaten Hochzeit abfeiern, was natürlich ein ganz besonderes Erlebnis war.

Ihr Bekanntheitsgrad steigt stetig und ich freue mich nun, ihr zweites Werk auf die Ohren zu bekommen. Der Indianerthematik bleibt man auf “By Ancient Force” natürlich treu. Ihre Mischung aus Heavy, Thrash, Speed Metal und Punk macht einfach richtig Laune. Schon die ersten Riffs schneiden sich in den Gehörgang und setzen sich dort fest.

Abwechslungsreicher Gesang in Kombination mit inzwischen sehr strukturierten Songs treiben mir schnell ein breites Grinsen ins Gesicht. Dass die Jungs sich weiter entwickelt haben, zeigt auch der Blick auf die Tracklist. Gerade einmal sieben Songs haben es auf das Album geschafft, dafür rennt auch nur einer unter fünf Minuten. So hat jeder einzelne Song die Chance, sich auch voll zu entfalten und jede Nummer trifft ins Schwarze. Mit dem vermutlich auf Indonesisch gesungenen Track “Yang Tarampas Dan Terampas”, hat man auch wieder einen fremdsprachigen Song auf das Album gepackt, was den exotischen Spirit noch verstärkt. Übrigens einer meiner Lieblingssongs auf der Scheibe, auch wenn ich kein Wort verstehe. Der Song hat einfach eine absolut geile Hookline und ist unverkennbar Indian Nightmare und ein Ohrwurm.

Wie erwachsen die Jungs im Vergleich zum Erstlingswerk geworden sind, erkennt man in jedem einzelnen Song, die im Gesamten einfach ein neues Level erreicht haben. Gekonnt unterbricht man immer wieder die überwiegende hohe Geschwindigkeit mit geilen Bangparts, wie etwa bei “Force The Awakening”. Ansonsten hat mich auch “Incursions Of Death” durch seine unbändige Power aus den Socken gehauen.

Das sympathische Berliner Quintett hat die Genregrenzen niedergerissen und ihre eigene Nische gefunden. Das Zweitwerk “By Ancient Force” überzeugt auf ganzer Linie ohne einen einzigen Ausfall, aber mit vielen Highlights und einigen Überraschungen. Wer auf Venom, Deathhammer und Co steht und die Berliner noch nicht kennt, sollte hier mal schnell nachbessern und wer das Debüt schon geil fand, wird den neuesten Streich lieben – versprochen!
Wertung: 9/10
Autor: Tino Sternagel-Petersen