INSINERATEHYMN – disembodied

Wenn du da einen Haufen Platten liegen hast, und du willst dich für eine zum Durchhören entscheiden, spielt das Coverartwork eine entscheidende Rolle. Der erstmal unleserliche und dann unaussprechliche Name war weniger Zugkraft, bis man erkennt, das zweitausender Album der Tampa-Legende Deicide titelte schon so. Damit befinden wir uns knietief im US-amerikanischen Death Metal. Besteht das Intro der zweiten Scheibe von Insineratehymn noch aus Akustikgitarre, Geflüster und verstörten Schreien aus der Distanz, folgt ohne Spannungsbogen ein erdiger Reigen von sieben Tracks, angenehm startend mit wohltuendem Riffgeratter. Die beschriebene Zielgruppe erfreut sich am trockenen Sound, vernebelt durch brummigen Oldschoolstaub. Auf diesem Album wechselt sich die straighte Midtempomacht mit Highspeed ab, die beiden bevorzugten Tempi des Quartetts. Überraschungen gibt es zum Glück keine, auch wenn ein Kreischsolo in „Proliferation Of The Deceased“ erstaunt, während „Immolated Ascension“ ebenfalls durch ein solches zerschnitten wird und das epischere „Cerebral Malevolence“ mit Grollgeräuschen von ganz unten zu Grabe getragen wird. Danach beenden die Kalifornier mit dem rundum zündenden Finaltrack „Bitter Loss“ ihr zweites Album, was noch einen halben Zähler draufpacken lässt. Nicht nur, weil es mit einem amtlichen Ohh! endet, sondern auch, weil das Stück einfach für die Ewigkeit ist. Wetten …?

Wertung: 8,5/10
Autor: Joxe Schaefer