IRON CURTAIN – savage dawn

Iron Curtain aus Spanien waren mir zugegebenermaßen bislang bestenfalls vom Namen her bekannt, sind aber seit über zehn Jahren aktiv und liefern mit „Savage Dawn“ ihr bereits fünftes Album ab. Zuerst bin ich über das wunderbar bekloppte und klischeetriefende Cover-Artwork gestolpert, welches unweigerlich mein Interesse geweckt hat. Und ja, die Mucke klingt genauso, wie ich es erwartet habe.

Iron Curtain bieten sehr straighten, oldschooligen (Speed) Metal. Über weite Strecken kommt das Ganze in etwa rüber wie eine Mischung aus ganz alten Running Wild und Tank. Mike Leprosy, der Mann am Mikro, hat mit seiner Röhre eine wirklich sehr starke Ähnlichkeit mit dem Organ von Algy Ward (R.I.P.) und verleiht der Band einen eigenen, rauen Charme. „Savage Dawn“ beinhaltet insgesamt acht Songs plus ein Intro und ein Outro, und ab dem Opener „Devil’s Eyes“ geht es erstmal kontinuierlich und headbangertauglich im Uptempo zur Sache. Die Drums sind durchgehend treibend, und die Gitarrenfraktion überzeugt durch geiles Riffing und gute Soli. Stilistisch bleibt man über die ersten sechs Songs in der relativ gleichen Schiene. Die drohende Eintönigkeit wird dann aber rechtzeitig durch den saugeilen und schön räudigen Mitgröl-Stampfer „Evil Is Everywhere“ abgewendet. Hier ist den Spaniern ein richtiger Hit gelungen! Ich sehe die gen Himmel bzw. Hallendecke gereckten Pommesgabeln und geballten Fäuste während einer Live-Performance im Geiste vor mir. Bei „Jericho Trumpet (Stuka)“ und seiner saucoolen Gitarrenarbeit wird dann noch mal ordentlich Gas gegeben, bevor die Scheibe mit dem Outro und Titeltrack endet.

Mein Fazit: „Savage Dawn“ klingt von vorne bis hinten nach Patronengurt und Nietenarmband! Die beiden überdurchschnittlichen letzten Songs heben den Gesamtdurchschnitt dann auch in den oberen Bereich der Punkteskala, so dass die Zielgruppe auf jeden Fall ein Ohr riskieren sollte!

Wertung: 8/10
Autor: Felix Schallenkamp