ISAFJØRD – hjartastjaki

Hier hatte sich aber wer aus Black Metal Bereichen auf den Weg zum Post Rock gemacht. Allerdings nicht hier, denn dies ist ein Debütalbum. Am Bandnamen Isafjørd erahnt man schon die isländische Herkunft und spätestens an ihren heimatsprachlichen Lyrics und dem ausgeprägten Sinn für Feeling fühlen wir uns sofort wie zu Hause, wenn wir auf die guten und zu recht etablierten Solstafir stehen. Erstklassig die Dynamik, ohne dabei brutal und superlaut zu werden. Entspannt und leicht melancholisch verbreiten sich bedächtige Stimmungen immer mit einer Prise Hoffnung, die den Hörer sofort umgeben und viel Raum für Klänge des Pianos und Synthies geben. Gitarren sind dabei, halten sich aber zurück. Das Finale vom Achtminüter „Njalssaga“ hat nicht nur den lautesten Peak, sondern mag auch den emotionalsten Moment haben. Für uns der Albumhöhepunkt. Obendrein klingen die Vocals in ihrem zerbrechlichen Ausdruck sehr nach den großen Bekannten der Insel. Da wird ziemlich schnell eine unbestreitbare Nähe zu den bereits erwähnten Solstafir klar. Deswegen wollen wir dem Leser dieser Zeilen nicht länger vorenthalten, dass die beiden Protagonisten hinter dem Isafjørd-Banner Sänger und Gitarrist Tryggvason von Solstafir und Ragnar Zolberg von Sign und ex-Pain Of Salvation sind. Jetzt dürften so einige Rätsel aufgelöst sein, auch dass es sich bei dem Bandnamen um die Heimatstadt ihrer beiden Väter handelt. Die Gemeinsamkeit zum noch aktuellen Solstafir Album „Endless Twilight Of Codependent Love“ ist die Tatsache, dass sich nur ein Song mit englischen Lyriks in der Tracklist befindet, der Unterschied liegt dagegen darin, dass es auch in den lautesten Phasen zu keinen erhabenen Lärmfelsen kommt. Über die gesamte Spielzeit von mehr als fünfzig Minuten macht sich auf jeden Fall eine ausgeprägte innere Zufriedenheit breit, die für die Zielgruppe eine deutliche Kaufempfehlung beinhaltet. Sehr gut gemacht, Jungs! Bitte mehr davon!

Wertung: 8,5/10
Autor: Joxe Schaefer