JUPITERIAN – protosapien

Mit dem größten Planeten des Sonnensystems im Bandnamen treten diese Südamerikaner zum dritten Mal für ein Album an. Ersteinmal gibt es ausgiebig lang dunkle Schläge in den Nacken, bis es das Quartett wie eine Maschine behäbig loswalzen lässt. Durch einfache Straightness auszeichnend, wird ein durch Suboktaven dominiertes Doom Death Soundvergnügen in Form von sechs Tracks in die Umlaufbahn gedrückt, deren Vibe am Hörer so oder so nicht spurlos vorbeigehen kann. Und es zieht nach unten, von wo aus Tiefengrowls röhrig hervor hallen. Doch es bleibt nicht monoton schleppend, wie ein wütender Speedanfall in “Voidborn” beweist. Sehr geil auch die knusprig tiefen Saiten in “Capricorn” (kein Motörhead-Cover übrigens). Verstreute Disharmonien würzen diese epischen Geradeausstrecken und lockern durch ihre Existenz alles an der Schnur gezogene eher angenehm auf. Stellenweise vibriert es so grobkörnig, als würde der Amp brennen. Wie mächtig eine solche Wirkung werden kann, zeigen die Jungs aus Sao Paulo mit dem absoluten Zeitlupentempo im Finalsong “Earthling Bloodline”. Von solchem Zeug noch mehr und meine Speaker schwelen auch weg.

Wertung: 8/10
Autor: Joxe Schaefer