KARG – traktat

Wenn ein Album “Traktat” titelt, dann rechnet man erstmal nicht mit deutschen Lyrics.
Und wenn es mit Akustikgitarre beginnt, nicht unbedingt mit Black Metal. Bei Blüten auf dem Cover auch nicht. Doch erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt. Karg ist das Projekt vom Harakiri For The Sky Vocalist, der sich hier V. Wahntraum nennt. Der Österreicher steht für atmosphärischen Black Metal, weiß der Mann vom Fach Bescheid, denn dies ist sein bereits siebtes Album. Karg steht für farbenfrohere Klangmonumente, zwischen siebeneinhalb und elfeinhalb Minuten lang, die ständig mit Leads überdeckt werden. Sicher macht das einen Teil der Atmosphären aus, es wirkt aber manchmal einfach zu viel geklimpert. Die Vocals werden in einer Tonlage gebrüllt und dürfen sich noch vor Riffs und gelegentlicher Doublebass als heftigste Zutat betrachten. Gerne werden die Songenden, wie manch gewogener Mittelteil mit gesprochenem Wort, in seichteres Material gebunden, wo man streicherbedingt in Melancholien abschweifen kann wie in “Stolperkenotaphe”. In dem Song wurde zu offensichtlich ein W.A.S.P. Solo aus “The Great Misconceptions Of Me” vom “The Crimson Idol” Album zur spannenden Steigerung geborgt. Finde ich an sich nicht schlimm, sondern eher gewagt. Zum Abschlusstrack “Tod, Wo Bleibt Dein Frieden”? wurde inzwischen ein Clip abgedreht, den man bei Youtube anklicken kann.

Wertung: 6/10
Autor: Joxe Schaefer