KARLOFF – the appearing

Karloff aus dem Norddeutschen Oldenburg sind schon länger keine Unbekannten mehr, auch wenn es diese Band gerade mal drei Jahre gibt. Das liegt wohl nicht zuletzt an dem Kopf hinter der Band, Tom Horrified, der dem geneigten Death Metal Lauscher von Graveyard Ghoul ein Begriff sein dürfte. Aber auch musikalisch haben Karloff bereits mit ihrem im Gründungsjahr veröffentlichten Demo für mächtig Wirbel gesorgt. Mit ihrem rohen Metal Punk fallen sie doch eher aus dem allgemeinen Raster raus, was auch ein Blick in die Heavy Metal Enzyclopedia beweist, wo diese Band gar nicht zu finden ist. Wer, wenn nicht Dying Victims Productions, kann also für eine solche Veröffentlichung verantwortlich sein? Neben bereits erwähntem Demo haben die drei Oldenburger noch eine EP und eine Split mit Khaos auf ihrer Habenseite zu vermelden. Trotz meiner Zuneigung zu dem Essener Label DVP hat es diese Band bis dato aus recht simplen Gründen noch nicht in meine Gehörgänge geschafft. Weder das Logo noch der Name fand ich bis dato ansprechend. Umso gespannter bin ich auf den ersten Durchlauf ihres Debüts mit dem Titel “The Apprearing”, was es mit neun Tracks auf eine Laufzeit von rund achtundzwanzig Minuten bringt.

Das düster beklemmende “Intro My Misanthropic Kingdom” verbreitet eine schwere Atmosphäre, die nach etwa zwei Minuten durch ein punkiges Riffgewitter aufgelöst wird. Keifender dunkler Gesang mit den eingängigen Gitarrenakkorden machen von Beginn an mal richtig Bock. Mit treibender Punkattitude geht es mit “The Sound Of Discipline” weiter. Coole übersichtliche Nummer, die voll in die Fresse trifft. Voll rein geht auch “Hate Consumer”, dem es an Abwechslung nicht mangelt. Etwas metallastiger geht es in “Skeleton And Ashes” zur Sache, aber dennoch kommt die Punkseite nicht zu kurz. Mit Winderlude gibt es in Form eines Instrumentals einen kleine Verschnaufpause, bevor es mit “Superior Presence Of Cruelty” in die nächste Offensive geht. Eine schön schleppende Passage im Mittelteil weicht das musikalische Inferno angenehm auf. Mit dem abschließenden “A Violent Winter” geht es auch schon über die Ziellinie.

Rotzig und reudig rollt diese Riffmaschinerie alles in Grund und Boden. Auch wenn ich nicht unbedingt der Punkfan bin, aber Karloff haben mich in allen Belangen wirklich positiv überrascht und eines Besseren belehrt. Mit “The Appearing” hat das Trio ein echt starkes Metal Punk Erstlingswerk zusammengeklöppelt, das richtig Laune macht.

Wertung: 8,5/10
Autor: Tino Sternagel-Petersen