KILL CITY – last man standing
Kill City aus Ecuador gibt es seit 2019. Da haben sich die beiden Brüder Chemel Neme (Vocals) und Luis Neme (Drums) mit ihren drei langjährigen Freunden zusammen in den Kopf gesetzt, eine Hard Rock Band zu gründen. Dies haben sie auch ziemlich schnell umgesetzt und die ersten Songs geschrieben. Daraus ist jetzt ihr elf Songs umfassendes Debüt entstanden. Also kein Wunder, dass mir der Name bislang nichts sagt. Außer besagten Infos gibt auch das beigefügte Infoblatt nicht sonderlich viel an Bandinformationen her. Stilistisch liegen Kill City zwischen Hard Rock und Power Metal laut der Infos. Rund achtunddreißig Minuten zeigt der Rundling im Player an Laufzeit an. Ein cooles Cover mit einem mongolisch wirkenden Schwertkämpfer ist von Jose Luis Choez handgemalt. Nun hab ich auch schon all mein Pulver verschossen und widme mich mal dem musikalischen Schaffen des Quintetts.
Den Anfang macht das Intro „Paradoxical Dream“, das aus berühmten Reden zusammen gestückelt ist, beginnend mit dem größten Massenmörder unserer Zeit, der berühmten Churchill’s Speech, bei dem man eigentlich die ersten Maiden Akkorde im Anschluss erwartet und abschließend Martin Luther King. Das folgende „Wake Up“ ist eine straighte, leicht verträumte Metal Nummer, die aber durchaus zu überzeugen weiß und besonders von Chemels oft sehr hohen Gesang getragen wird. Ein netter Midtempo Song, der mich aufhorchen lässt. Ebenfalls geil das treibende „Countdown“, das mit seiner 80er Attitude und einer mitreißenden Melodie bei mir punkten kann. Danach wird es dann aber dünner und Kill City vergeht nach und nach eher zur musikalischen Untermalung, die vor sich hin plätschert. Hellhörig werde ich erst wieder bei „Emepezar De Nuevo“, aufgrund des spanischen Textes. Der Titeltrack lässt mich auch noch kurz aufhorchen, bevor die Scheibe mit dem Bonustrack „Sigue La Voz“, wieder in Spanisch, dann auch schon am Ende ist.
Hervorheben möchte ich abschließend den starken Gesang von Chemel, der jeden Ton glasklar trifft und „Last Man Standing“ zu einem soliden, modernen Hard Rock / Metal Album macht. Musikalisch sind mir viele Strecken zu langweilig und soft, aber das ist nur meine persönliche Meinung.
Wertung: 7/10
Autor: Tino Sternagel-Petersen
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