KILL RITUAL – all men shall fall

Gemessen am gewaltbereiten Cover hat man vielleicht einen prägenderen Einstand erwartet, doch das Intro zieht bedeutungslos an den Ohren vorbei. Danach beeindruckt der Bums der folgenden zehn Tracks, die sich in einer Länge von vier bis fünf Minuten erstrecken, mit denen sie einerseits die Straßenschlacht auf dem Cover gewinnen, andererseits aber auch größere Mengen an Hörern erschließen wollen. Nun, einiges an Erfahrung bringen die Members schon von den Bands mit, in denen sie bekannter wurden, wie Eldritch, Imagika und Dark Angel. Das sagt zumindest schon mal was über den Härtegrad aus, vielleicht auch über eine progressivere Ausrichtung der Kalifornier. Für Power und Prog sind auch die voluminösen Vocals von David Reed Watson ausgelegt, der schon auf dem Vorgängeralbum “Karma Machine” zu hören war. Es wurde knallig gespielt und dick produziert, etwa so wuchtig wie Blue Murder, falls die noch wer kennt, aber doch rauer und metallischer. Und das macht Kill Ritual auch interessant. An leichte Schrägen mag man sich vielleicht gewöhnen, nur ob sich das Material nach mehreren Durchläufen besser erschließt, kann sich noch zeigen. Weil sie die richtigen Ideen haben und keine Austauschware von der Stange bieten, wird hier schonmal alles richtig gemacht. Wie viel Aussage eine akustische Gitarre haben kann, hört man in sich aufbauenden Soundwänden von “Dead Man On The Water” heraus. Leider ist nicht die ganze Scheibe mit solchen Zündern bestückt, sollte aber in Gänze aus der Masse hervorstechen. Ob das Vorhaben mit der größeren Hörermenge jetzt mit dem vierten Album klappt, darf fraglich sein, doch meinen Segen haben sie.

Wertung: 7/10
Autor: Joxe Schaefer