KILLRAZER – the burial begins

Wenn auf einem dunklen Coverartwork ein klangvoller Name wie Killrazer prangt, wird der gemeine Banger erstmal hellhörig. Auch der Umstand, dass Gitarrist Doug bereits schon für Paul Di’Anno und Blaze Bayley in die Saiten gehauen hat, macht die Sache nicht uninteressanter. Das Intro wird durch eine Violine bestimmt, die irgendwie irisch klingt. Aber wer dann da Gas gibt, kommt aus Sydney, das bekanntlich mal so gar nicht in der Nähe liegt. Sehr amtlich das knackige Riffwerk im Anschluss, das den Start von „Salt In The Wounds“ rockt und sich ganz schön lang steigert, bis endlich die uncleanen Shouts einsetzen – bei Highspeed natürlich. Die Vocals können verschiedenen Intensitäten, denn in „Unleash Hell“ wird es noch tiefer. Und immer wieder werden markante Soli gezaubert, bei denen die Palette von scharfkantig bis frickelflitzig reicht. Nun kann es sehr gut sein, dass sich das Drumwerk auf die Agenda geschrieben hat, so oft wie möglich in den Rattermodus überzugehen. Das Vorhaben gelingt ziemlich häufig, sofern die regierenden Tempowechsel grad nichts anderes im Sinn haben. Auf jeden Fall scheinen sich die Death Thrasher nicht dafür zuständig zu sehen, straighte Rhythmen für längere Zeit aufrecht erhalten zu müssen. Das hat so moderne Züge, sogar auch Coreattitüde, sollte aber nicht das Potential haben, den Oldschooler zu vergraulen. Eine weitere Überraschung ist das Unternehmen, sich keinen Song von Iron Maiden, sondern von Judas Priest vorzunehmen. Die Wahl fiel auf den Ripper-Song „Burn In Hell“, für den die Australier auch gleich den Originalsänger als Co-Shouter an den Start bekommen haben. Schön garstiges Teilchen, dieses Debütalbum. Allein schon der angenehm hohe Härtegrad dürfte dafür Sorge tragen, dass der Rundling weitere Durchläufe erfährt.

Wertung: 7/10
Autor: Joxe Schaefer