KIRA – peccatum et blasphemia

Ziemlich cooles Artwork, ziemlich bescheuerter Name. Kira sind drei Black Metaller aus Polen, die hier ihr zweites Album abschrauben. Das Unterfangen drischt weniger dreckig und chaotisch, sondern eher sauber und aufgeräumt, wenn auch im Hintergrund der Stahlnagelbass brodelt und einige Riffs geil gewürgt werden. Gerne schreit die Leadgitarre auf, besonders das Solo in „Lords Of Hallucination“ schneidet sich ins Gehirn. Zwar wurde das Schlagzeug nicht besonders weit nach vorn gemischt, aber es wird sehr klar wahrgenommen und wirkt dadurch unheimlich präsent. Wie amtlich geprügelt wird und wann Disharmonien wirken, weiß man ganz offensichtlich. So ein Riffmonster wie „Necroscience“ muss man separat erwähnen. Kaum verwunderlich, dass es „One Gram Of Your Soul“ danach wesentlich gemächlicher angeht. Dann kann das kurze „Opening The Gates Of Hell“ als Intermezzo gesehen werden, öffnet aber tatsächlich die Tore für „Silent Is Consent“, das übrigens kein Cover von Sodom ist. Ziemlich plötzlich endet das Album im letzten Takt von „Weakness Isn‘t Breathless“, aber was ist in diesen zehn Tracks schon normal? Das Geheimnis zweier verschieden rauer Stimmen übereinander mag zum allgemeinen Zauber der modernen Ausstrahlung passen, die schon in den Ohren der Oldschool er Zugang finden kann. Ob mehrmaliges Hören dieses Albums Aufschluss geben wird, kann der Interessent näher ergründen, meine Wenigkeit ist nach Vergabe von sieben Punkten erstmal fertig damit.

Wertung: 7/10
Autor: Joxe Schaefer