KNELT ROTE – alterity

Alles kaputt. Als sich die elektronischen Soundfetzen zusammengepuzzelt haben, drischt sich eine handgemachte Drum-, Bass- und Gitarrenwand vor dem Hörer auf, die sich als sehr dicht vorstellt und nah an der Grenze zur Übersteuerung pegelt. Das klingt auf der einen Seite ungehobelt, auf der anderen aber auch kalt und steril. Das Drumwerk kloppt sehr tight und bringt im Highspeed viele kleine Ideen unter. An der Reihe sind Rhythmuswechsel und andere Variationen, unter überschwenglich getretener Doublebass und oben aufliegendem Beckengezische. Noch konfuser sind die uncleanen Vocals. Die kommen aus dem Back geröchelt, gegrowlt und gegurgelt. Nach einundzwanzig Minuten ist der Krach vorbei. Was für ein widerborstiger Klumpen Lärm die angeschwärzten Noisegrinder aus der Musikstadt Portland hier abgelegt haben. Die Anzahl von sieben Songs und einer saumäßigen Gesamtspielzeit geht als genrekonform durch. Das Quartett weiß, was es auf seinem vierten Album tut, gemessen an den Beteiligungen in und an unzähligen anderen Bands und Projekten. Der plötzliche Schluss, wie ein Stecker gezogen, gehört dazu.

Wertung: -/10
Autor: Joxe Schaefer