LEADBREAKER – same

Heute ist es endlich mal wieder Zeit für eine neue Band aus Schweden. Über Leadbreaker findet man leider nicht viel. Die Band ist relativ neu und mir auf Facebook durch den ein oder andere Beitrag aufgefallen. Als dann zur Veröffentlichung des selbstbetitelten Debüts einige meiner schwedischen Freunde diese Band bewarben, war mein Interesse endgültig geweckt. So nutzte ich vergangenen Woche meine andauernde Kurzarbeit zu einem kleinen Ausflug ins beschauliche Itzehoe zu Szeneurgestein Jürgen, um ihm mal wieder einen Besuch abzustatten. Nach meinen Recherchen ist Hellion Records der einzige Shop in Deutschland, der diesen Leadbreaker Release anbietet.

Natürlich wandert der Silberling sofort als erstes auf dem Heimweg in den CD-Schacht. Das Quartett hat sich dem 80er Heavy Metal verschrieben und das fällt bereits bei dem passenden Cover mit einer brennenden kettenumwickelten Faust ins Auge. Super geil ist übrigens auch das Booklet mit seinem dicken Glanzfotopapier.

Damit steht schon fest, was uns hier erwartet. Old School Heavy Metal auf den Spuren von Priest, Accept und Co. Der Opener “Wild And Free” haut einem gleich mal ordentlich ins Gesicht. Geiler Gitarrensound und viel Chorusgesang machen gut Laune. Die Produktion könnte etwas fetter sein, denn die Scheibe klingt noch etwas nach Proberaum, was ihr aber einen sympathischen Charme verleiht. Mit “The Hammer Strikes” geht es ordentlich zügig in die zweite Runde der rund fünfzig Minuten. Schnell merkt man, dass die Jungs richtig Bock haben und auch für die ein oder andere Überraschung gut sind. Etwa der rockige Instrumentalteil dieses Songs fetzt richtig. “Sacrifice” ist ein klasse Midtempo Song, bei dem spätestens der Kopf rhythmisch wippen sollte. Coole Nummer und auch hier lockert ein knackiges Gitarrensolo die Strecken auf. Beim Songwriting haben die Jungs sich wirklich Mühe gegeben und teilweise doch recht unvorhersehbare Wege eingeschlagen. Wie etwa der Songaufbau in dem über elfminütigen “New World Order”, der mit total spacigen Parts daherkommt. Dieser Song ist übrigens dann auch gleich mein Highlight. Das macht wirklich Spaß, besonders mit den immer wieder gemeinsamen Chorusgesängen. Gesanglich ist das Ganze übrigens eine coole Hausnummer und auch Ausflüge in die Höhen werden gut gemeistert. Sicher nicht jedermanns Sache, aber mir persönlich gefällt es ziemlich. Die Songs haben Pfeffer im Arsch und jeder der zehn Songs ist kurzweilig und bockt. Dieses Debüt ist eine geile Zeitreise in die 80er: Also Bier aufreißen, Maiden Shirt überwerfen und bangend durch die Bude rocken, Leute!

Leadbreaker haben mit ihrem Debüt ein geiles Stück abgeliefert, was jeden Cent wert ist. Auch wenn nicht alles rund und perfekt ist, aber genau diese Ecken und Kanten macht diesen Rundling so charmant. Geile Songs, geile Gitarrenarbeit, geiler Fronter, für mich rundrum ein gelungener Einstand der Schweden und ich bin mir sicher, dass wir von den Vieren in Zukunft noch einiges erwarten können.

Wertung: 8/10
Autor: Tino Sternagel-Petersen