LEATHER SYNN – warlord (EP)

Heute geht es geographisch in den sonnigen Süden Europas, genauer in die portugiesische Hauptstadt Lissabon. Hier kommt der seit neun Jahren aktive Heavy Metal Act Leather Synn her. Der Fünfer hat in seiner Bandgeschichte schon einiges an Besetzungswechseln hinter sich, besonders die Klampfenpositionen scheinen wie ein Schleudersitz. Dennoch hat es das Quintett dieser Tage geschafft, seine zweite EP zu veröffentlichen. Das Cover ziert wie schon in der Vergangenheit ein weibliches Geschöpf, dieses Mal als antike Kriegerin mit Schwert. Rein optisch würde ich auf epischen Metal tippen und schon nach den ersten Klängen merke ich, dass ich doch etwas danebenliege.

Der über sechseinhalbminütige Titeltrack beginnt auf jeden Fall mal mächtig episch mit einem glorreichen und emotionalen Klavierintro, was Manöwer auch nicht besser hinbekommen hätten. Nach etwa eineinhalb Minuten besinnen sich die Portugiesen aber auf das Wesentliche und rocken mal ordentlich los. Die Songs haben diesen unvergleichlichen südeuropäischen Charme. Der nächste Song “Still In My Heart” hat Hitpotential! Geile Melodiebögen, zackige Gitarrenfiffs und ein eingängiger Refrain. Die Jungs haben es echt gut geschafft, Heavy Metal mit Anflügen von Hair Metal und Hard Rock zu einer homogenen Mischung zu verschmelzen, ohne dabei kitschig zu klingen. Getragen von der markanten Gesangsstimme Eduardo Sanchez Canos. Alleine schon die portugiesischen Namen der Bandmitglieder strotzen so vor Energie und diese kommt auch in den vier Songs der “Warlord” EP super rüber. Die letzten beiden Tracks “Synn Is Ynn” und “Committed To Metal” waren bereits auf der ersten EP vertreten und da in dem beigefügten Infoblatt des Labels beide Songs den Vermerk „2020 Version“ tragen, gehe ich davon aus, dass diese neu eingespielt wurden. Letzterer ist übrigens ‘ne ziemlich geile Hymne und somit mein zweites Hightlight der gut einundzwanzig Minuten. Der Sound und auch der Gesang hat Ecken und Kanten und wie schon erwähnt, seinen ganz eigenen Charme. Hier gibt es keinen glattpolierten Radio Metal, sondern echt was für Metaller. Coole Scheibe, coole Band, die ihr auf jeden Fall mal antesten solltet.

Wertung: -/10
Autor: Tino Sternagel-Petersen