LIFELOST – punitive damnation

Es ist Spanien und wir schreiben das Jahr 2017. Ein Einzelkämpfer mit einer langen Agenda von Betätigungsfeldern nennt sich Phlegeton und macht sich zum zweiten Mal auf, einen Teil der Welt mit seinem Liedgut zu beglücken. Kurz vor der Grenze zur Übersteuerung steht eine massive Soundwand und irgendwo aus dem Abgrund röhren garstige Vocals hervor, die gefährlich im Hall gebadet haben. Es knallt fürchterlich und Schallwellen zerschellen an soliden Riffbergen. Zwar bekam der Opener „Astral Construct“ einen orchestralen Start verpasst, doch im Folgenden ist Druck genügend vorhanden. Auch die Atmosphären sollten ausreichen, dass Black Metaller der alten Schule spitze Ohren bekommen. Hauptsächlich wird der Raserei gefrönt, Molltöne eingeschoben und mit der Doublebass der Pegel zerhackt. Das hat schon deutlich mehr Ballerfaktor als so manch andere Produktion in selbiger Stilschublade. Kaum zu glauben daher, dass im Finale von „Time Terror“ noch einmal versöhnliche Orchesterklänge für Entspannung sorgen. Der Mann aus Bilbao hat nun sieben Tracks dieser Art auf das Album gepackt. Wer Bock drauf hat, kann sich das Format aussuchen. Nur Vinyl ist nicht dabei.

Wertung: 6,5/10
Autor: Joxe Schaefer