LIONHEART – second nature

Eine wiederbelebte Band der NWOBHM, die zwischen 1980 und 1986 aktiv war, bestehend aus den Haudegen Dennis Stratton (Iron Maiden, Praying Mantis), Lee Small (Shy, Phenomena), Clive Edwards (Ufo, Wild Horses), Steve Mann (MSG, Tytan) und Rocky Newton (Wildfire, MSG), das klingt doch schon mal verlockend. Fans verschiedener Sparten unseres geliebten Genres der härteren Klänge werden diese Lionheart mögen, die bitte nicht mit Steve Grimmets Lionsheart verwechselt werden sollten. Der Sound dieser Lionheart hat noch was von der oben genannten Bewegung, aber auch deutlich etwas vom späteren AOR, worauf die zuckersüßen Melodien zurückzuführen sind. Woher aber die Idee stammt, ausgerechnet eine Chris de Burgh Nummer zu covern, erschließt sich nicht, denn da gibt es coolere Nummern aus eigenem Genre als “Don’t Pay The Ferryman”. Man schlägt sich aber achtbar und kommt mit den Vocals an den Stil von Gary Moore (R.i.P.), dessen Erinnerung hier gar nicht weit weg ist. Unter den dreizehn Tracks (inklusive Intro und Reprise-Outro) befinden sich auch kräftige Rocker, wie “30 Years” einer ist. Das Ding könnte man sich auch von Praying Mantis vorstellen. Dennis Stratton hat mit seiner Gitarre die NWOBHM mitgeprägt. Daher hört man ein Instrumental wie “On Our Way” mit ganz anderen Ohren, auch wenn es noch einmal die Gary Moore Freunde der Phase vor dem Blues auf den Plan rufen kann. “Angels With Dirty Faces” kommt schon wieder etwas erdiger, doch welche Fans sich hier angesprochen fühlen sollten, hat das Namedropping oben schon ausführlich beschrieben. Wer sonst auf härtere Sounds steht, kann sich hier mit diesem Album mal überraschen, denn das kann mitreißen. Was aber bei den beteiligten Namen, die aus oben angeführter Zeit stammen, nicht wirklich verwundert, oder? Eigentlich war mir das 7,5 Punkte wert, doch dann trieb mir die Scheibe mit “Heartbeat Radio” (musste gar nicht nachsehen, der Song kann nur so heißen) noch einen absoluten Ohrwurm durch die Gehörgänge, gefolgt von ihrem überzeugendem Anthem, dass man guten Gewissens noch einen halben Punkt addieren kann.

Wertung: 8/10
Autor: Joxe Schaefer

Label:METAL HEAVEN
VÖ-Datum:25.08.2017
Running Time:52:01
Format:CD

Erhältlich bei:
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